Ratingen: Kein Platz für neue Flüchtlinge
Die Zahl der Flüchtlinge steigt, die der Aussiedler sinkt. Die Stadt will deshalb den Niederbeckweg für beide Gruppen nutzen – sonst müsste sie eine neue Bleibe finden.
Ratingen. Wie viele genau kommen werden, kann niemand vorhersagen, doch 30 bis 40 zusätzliche Flüchtlinge könnten es ungefähr sein, die Ratingen in naher Zukunft wegen eines neuen Verteilungsschlüssels zugewiesen werden. Keine unüberschaubare Zahl, doch zu viele für die dafür vorgesehenen Unterkünfte. "Da sind wir bis knapp unter die Decke voll", erklärt Erhard Raßloff, Leiter des zuständigen Integrationsamtes.
Der Bezirksausschuss hat deshalb einstimmig beschlossen, die Verwaltung auf die Suche nach Alternativen zu schicken. Das könnte auch heißen, Wohnraum auf dem freien Markt anzumieten.
Erhard Raßloff ist davon nicht begeistert: "Es ist für uns schwer nachvollziehbar, den Niederbeckweg leer stehen zu lassen und dafür andere Standorte zu suchen." Zumal er die Kosten für Neubau, Anbau oder Renovierung auf 250 000 bis 300 000 Euro schätzt. "Wir haben doch auch den Auftrag, wirtschaftlich zu denken", mahnt Raßloff.
Obdachlose haben die unauffälligsten Adressen, zum Teil auch einzelne Wohnungen. Insgesamt sind mehr als 200 Obdachlose untergebracht, unter anderem am Angermunder Weg, an der Gerhart-Hauptmann-Straße, Am Sandbach, am Stadionring und am Pohlacker.
Ausländische Flüchtlinge Die Einrichtungen befinden sich Am Sondert, an der Kaiserswerther Straße, Mettmanner Straße, Gerhart-Hauptmann-Straße, Graf-Adolf-Straße und Am Gratenpoet. Alle Adressen sind nahezu ausgelastet - zum Jahresende mit insgesamt gut 200 Flüchtlingen.
Aussiedler 36 Spätaussiedler waren zum Jahresende noch am Niederbeckweg beherbergt - der einzigen Unterkunft, die noch für diese Gruppe benötigt wird.