Ratingen: Menschen - „Ein Zentrum mit viel Flair“

Kornelia Schröder weiß um die Vorzüge Ratingens: Die Stadt ist klein, aber fein.

Ratingen. Auf dem Wochenmarkt mitten in Ratingen herrscht dichtes Gedränge. Menschen drängen sich in Scharen durch die schmalen Gassen zwischen den Ständen, ständig auf der Suche nach dem besten Obst und Gemüse. Mitten in diesem bunten Treiben steht Kornelia Schröder, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Ratingen. "Wo sonst hat man schon so ein wunderschönes Zentrum mit Flair eines lebendigen Marktes", schwärmt sie begeistert.

"Ich gehe hier unheimlich gerne hin und kaufe ein", plaudert sie. Auch wenn kein Wochenmarkt ist, zieht es sie gemeinsam mit ihrem Mann oft auf den Platz inmitten der historischen Innenstadt. "Vor allem im Sommer fahren wir oft mit dem Fahrrad her, trinken etwas und genießen die gute Stimmung", erzählt sie. Auch als Zwischenstopp oder Ziel einer längeren Fahrradtour eigne sich der Marktplatz ganz hervorragend, wie Kornelia Schröder inzwischen aus Erfahrung weiß.

Doch auch andere kleine Ecken wie der Arkadenhof machen für Kornelia Schröder das Besondere an Ratingen aus. "Den Leuten ist oft gar nicht bewusst, wie schön ihre Stadt ist. Sogar viele Düsseldorfer kommen immer wieder gerne nach Ratingen", erzählt sie stolz.

Die schöne Altstadt mit dem Marktplatz war auch der Grund, warum sie sich gleich heimisch gefühlt hat, als sie 1979 mit ihrem Mann nach Ratingen umgezogen ist. Vorher hat sie in Münster Jura studiert, doch nachdem ihr Mann eine Stelle in Düsseldorf angenommen hatte, hieß es für die junge Familie Schröder umziehen. "Düsseldorf wäre uns da zu groß und bombastisch gewesen, aber Ratingen war einfach genau richtig", erinnert sie sich. "Ratingen ist wunderschön und hat alles, was man braucht. Und trotzdem ist man ganz schnell in anderen großen Städten."

Als zugezogene Ratingerin fallen ihr die Besonderheiten der "Ureinwohner" dennoch auf. "Ich glaube, das liegt an diesem bergischen Schlag. Neue Dinge sind oft sehr schwer durchsetzbar, die Leute sind unheimlich skeptisch", hat sie in den vergangenen Jahrzehnten beobachtet. So findet sie beispielsweise die Diskussionen über die Häuser am Markt 17 bis 21 völlig überzogen. "Natürlich müssen die neuen Gebäude in die Altstadt passen, aber man kann doch nicht immer nur in der Vergangenheit leben. Das hilft nicht weiter"

Sehr zufrieden ist Kornelia Schröder dagegen mit den Ratingern, wenn es um das Engagement im Ehrenamt geht. "Immer, wenn es bei uns im Kinderschutzbund mal sehr eng geworden ist, dann geben sich die Menschen und auch viele Firmen sehr spendabel", freut sie sich. Dazwischen liegen aber leider auch immer Jahre, in denen das Geld sehr, sehr knapp wird. "Vor allem große Katastrophen wie der Tsunami oder Erdbeben ziehen die Spenden weg, dabei brauchen wir das Geld auch dringend für die Arbeit hier vor Ort."