Ratingen: Reitkunst, Tapas und Flamenco

Lengelshof: Am Wochenende fand die 6. Feria Andaluz statt. Spanische Live-Musik hallte über das liebevoll dekorierte Gelände, und das Team in der Auermühle servierte spanische Tapas.

Ratingen. Am vergangenen Wochenende hätte der Himmel auch grau verhangen sein können - die Besucher des Lengelshofs in Eggerscheidt hätten sich bei der 6. Feria Andaluz selbst unter Regenschirmen wie im Sommerurlaub gefühlt.

Spanische Live-Musik hallte über das liebevoll dekorierte Gelände, und das Team in der Auermühle servierte spanische Tapas. Während diese bei einem Glas Wein genossen wurden, ließen gleich nebenan die Flamencotänzer den Bühnenboden erbeben.

Das alles war jedoch nur das Rahmenprogramm: Hauptdarsteller waren die edlen spanischen Pferde, die in Vorführungen und spektakulären Schaubildern für Gänsehaut im Publikum sorgten. Dabei wurde stets darauf geachtet, dass nicht nur die Pferdefanatiker auf ihre Kosten kommen: Moderatorin Sabine Hartelt führte gekonnt durch das abwechslungsreiche Programm, sodass auch der Laie die Faszination nachfühlen konnte.

Viele Vorführungen bedurften jedoch kaum erklärender Worte: So zeigten die Schwestern Britta und Sonja Rasche auf ihren Pferden, mit welch feiner Einwirkung Reiten möglich ist.

Die Zügel an einem Gürtel um den Bauch befestigt, lenkten sie die Tiere ohne Hände - an diesen waren goldene Umhänge befestigt, die wie schwenkende Flügel die Sonne reflektierten. "Da kann sich auch ein Laie vorstellen, wie lange es dauert, bis ein Pferd sich an diese Walle-Umhänge gewöhnt", kommentierte Hartelt beeindruckt.

Bei der Schwarz-Weiß-Quadrille kamen die Freunde der Friesenpferde, liebevoll schwarze Perlen genannt, auf ihre Kosten. Auch Hausherr Fritz Krümmel ließ es sich nicht nehmen, in den Sattel zu steigen: Auf seinem Hengst Conguito zeigte er anspruchsvolle Lektionen der klassischen Dressur - begleitet von Trommler Niki Bollmann, der auf seinen Kongas dem Takt des Pferdes folgte.

Nicht nur kunstvolle, sondern auch rasante Darbietungen erwarteten die Besucher: Mit der Garocha, einer langen Stange, und einer Stierattrappe wurde die Geschicklichkeit der Pferde demonstriert. "Interessant auch für Nicht-Reiter ist die Rinderarbeit. Da geht die Post ab", kündigte Krümmel für den Sonntag an. Dazu wurde nämlich eine echte Rinderherde in die Reithalle gelassen.

"Am Samstag haben wir rund 500 Besucher gezählt, am Sonntag waren es mehr als 750. Im nächsten Jahr wird es auf jeden Fall die siebte Feria Andaluz geben", sagte Hausherrin Sylvia Krümmel.