Ratingen: Wiglow geht ins Rennen ums Bürgermeisteramt

Kandidat: Die SPD stellt ihren Fraktionschef Christian Wiglow als Kandidaten fürs Bürgermeisteramt auf.

Ratingen. Jetzt ist es raus - auch offiziell: Christian Wiglow (46) soll für die SPD ins Rennen um das Amts des Bürgermeisters gehen. Donnerstagachmittag bestätigte Ortsvereinsvorsitzende Elisabeth Müller-Witt die Kandidatur, die WZ hatte darüber vor einer Woche berichtet. Wiglow wird nach dem derzeitigen Stand gegen Amtsinhaber Harald Birkenkamp (Bürger Union) und Stephan Santelmann (CDU) antreten.

Offiziell muss der 46-Jährige am nächsten Donnerstag von der Mitgliederversammlung in der Stadthalle (ab 18 Uhr im kleinen Saal) nominiert werden, was aber als reine Formsache gilt.

Mit Wiglow schickt die SPD ein politisches Schwergewicht ins Rennen. Er ist gescheit, rhetorisch versiert, nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern auch auf der anderen Seite, in der Verwaltung bestens bewandert. Außerdem ist der SPD-Politiker nicht nur in der Stadt bekannt, er kennt sich in der Dumeklemmerstadt selbst gut aus. "Ich bin der einzige Ratinger unter den bisherigen Kandidaten", sagt Wiglow mit breiter Brust.

Die Frage, ob die SPD überhaupt einen eigenen Kandidaten nominieren soll, habe sich nicht ernsthaft gestellt, betonte Müller-Witt. Die Personalie war eigentlich auch schnell entschieden, zumal der Kandidat bei der letzten Kommunalwahl, Dirk Tratzig, schon frühzeitig abgewunken hatte. Müller-Witt: "Die Anforderungen waren klar: Der Kandidat muss sich auskennen in der Stadt, in der Ratinger Politik und auch auf der Verwaltungsseite. Und er ist ein Mensch mit Ecken und Kanten."

Wiglow selbst sieht die Kandidatur "als große Herausforderung". "Das wird sehr viel Arbeit werden, es ist aber auch eine Ehre und ein Vertrauensbeweis der Partei. Ich sehe mich in der Verpflichtung, nur das Beste zu geben", erklärt er schon ganz staatsmännisch. Außerdem habe die SPD überhaupt keinen Grund, "in Sack und Asche zu gehen", so Wiglow, der auch die inzwischen erzielten Erfolge bei der Ogata und der U3-Betreuung für die SPD reklamiert.

Wie schätzt er seine Chancen gegen die Kandidaten aus dem bürgerlichen Lager ein? "Ich bin der einzige Ratinger", betont er erneut. Dann eröffnet er bereits den Wahlkampf: Der jetzige Amtsinhaber habe viele Sympathien verspielt - vor allem bei den für die Bürger wichtigen Themen Rathaus und Häuser am Marktplatz. "Es kommt auch nicht gut an, wenn Einmischung von Bürgern als störend empfunden wird." Und der andere Kandidat sei weitgehend unbekannt.