SATT-Theaterfestival vor dem Aus?

23 Jahre gab es das Schul- und Amateurtheater- Treffen (SATT). Doch seit 2010 bleibt der Vorhang unten — aus finanziellen Gründen.

Velbert. Die Zukunft des Schul- und Amateur-Theater-Treffens (SATT) ist ungewiss. „Die Frage ist nicht nur, ob es nächstes Jahr wieder stattfinden wird, sondern ob es überhaupt eine Fortsetzung geben wird“, sagt Ulrich Stahl, Leiter des Fachbereichs Kultur, auf Nachfrage der WZ.

23 Jahre lang hatte es Bestand, zunächst in den Schulen, seit 1996 im Bürgerhaus Langenberg, seit 2007 in der Vorburg Neviges. 2010 und 2011 wurde es erstmalig ausgesetzt und erhält auch in diesem Jahr keine Neuauflage.

Die Unterbrechung war damit begründet worden, dass ein neues Konzept entworfen werden müsse. Damit wird sich der Kulturausschuss im Herbst befassen. „Wir müssen überlegen, ob wir das SATT-Festival generell wieder anbieten können“, sagt Ulrich Stahl. „Wir sind als Stadt Velbert im Nothaushalt, und dieses Großprojekt ist im Moment nicht im Budget verankert.“

Das ist umso bedeutender, da die teilnehmenden Gruppen für die Nutzung der Spielstätten nichts bezahlen mussten. Jeder, der eine Bühne brauchte, war willkommen, unterstützt von den Mitarbeitern des Theaters Velbert. Auch für die Zuschauer war der Eintritt zu den Veranstaltungen frei. „Das gehörte zu den Grundlagen des Festivals und soll eigentlich auch so bleiben.“

Die Umstrukturierung der Kulturabteilung verlange jedoch ein Umdenken: „Als Kulturamt haben wir kein eigenes Personal mehr in den Häusern. Seit wir den betriebswirtschaftlichen Teil 2011 zur Kultur- und Veranstaltungs-GmbH ausgelagert haben, müssen wir die Spielstätten anmieten, also auch die Vorburg oder — wenn es wieder nutzbar sein wird — das Bürgerhaus. Daher müssen wir, was die Finanzierung des Festivals angeht, ganz neu kalkulieren“, sagt Stahl.

Ein bewusst offenes Angebot zeichnete das Festival aus, das pro Saison bis zu 25 Gruppen umfasste: Sparten, Zugehörigkeit und Dauer der Aufführungen waren freigestellt. So standen neben Schul-AGs und jungen Amateurensembles auch Kindertagesstätten und Seniorengruppen auf der SATT-Bühne.

Die Vorstellungen reichten vom Schwarzlichttheater über Tanzperformances, Kabarett und Zirkusmärchen bis zum abendfüllenden Shakespeare-Drama. Wie Ulrich Stahl sagt, „fragen immer mal wieder Schulen an, was mit dem SATT-Festival ist. Das Interesse ist da und die Reihe nicht vergessen.“

Nach jetzigem Stand sei die Situation aber vollkommen unklar, der Auftrag einer solchen Veranstaltung indessen nicht zu unterschätzen: Ziel sei es zwar einerseits, den Gruppen eine Bühne zu bieten, „aber auch, junge Menschen an das Medium Theater heranzuführen, sie als Akteure, Zuschauer, vielleicht auch beruflich für die Kulturbranche zu begeistern“.