Galadinner: Gourmetstern für den CVJM
Das Galadinner im evangelischen Gemeindehaus war ein voller Erfolg. Den Gästen schmeckte es — und sie spendeten bereitwillig.
Neviges. Roter Teppich, festlich eingedeckte Tische, blitzende Weingläser: Das evangelische Gemeindehaus Siebeneicker Straße hat sich am Samstagabend in ein Gourmetrestaurant verwandelt.
67 Gäste begrüßte der CVJM-Neviges dort zu seinem Galadinner. Ruccola-Birnen-Komposition an Basilikum, Tagliatelle mit Steinpilzen, gefüllte Schweinefilets mit Parmaschinken an Rosmarinkartoffeln und Möhren (oder als vegetarische Alternative gefüllte Champignons) standen auf der Speisekarte, gekrönt von einer weißen Schokoladenmousse mit Orangensoße zum Dessert.
Gespeist wurde nicht aus einem feierlichen Anlass, sondern zugunsten der Jugendarbeit. Schon seit mehr als 15 Jahren zahlt der CVJM einen Zuschuss zur Finanzierung der Jugendleiterstelle.
Seit die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen und die Gemeinde sparen muss, hat sich der CVJM bereiterklärt, die Stelle mitzufinanzieren. „Zurzeit sind es 8000 Euro im Jahr, ab Sommer werden wir aber ein Viertel der Vollzeitstelle und damit 16 000 Euro bezahlen“, sagte Vorsitzende Gabi Nettelbeck.
Während eines Mitarbeiterwochenendes wurde daher die Idee geboren, es mit einem Galadinner zu versuchen. 39 Euro zahlten die Gäste für das Fünfgänge-Menü, der Überschuss wandert in die Rücklage.
Technik-Team, Deko-Team, Küchencrew, Fahrdienst, Bedienung bei Tisch — insgesamt rund 40 CVJM-Mitglieder halfen beim Gourmetabend mit. Der kleine Saal wurde zur Zusatzküche, im großen Saal wurde serviert.
„Wir haben genug gute Köche in den eigenen Reihen, die bei Freizeiten auch schon für größere Gruppen gekocht haben. Aber das war schon eine Herausforderung“, sagte Gabi Nettelbeck.
Jedoch eine, die bravourös gemeistert wurde. Die Gäste waren am Ende voll des Lobes für Essen und Service. „Es war sehr lecker. Für mich war es etwas Neues von der Zusammenstellung her, aber sehr gut“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Bernd Tondorf. Vor allem aber war er beeindruckt von der Aufmerksamkeit der Tisch-Teams.
Jeweils ein bis zwei junge Leute, stilecht in Dunkel gekleidet, bedienten pro Tisch. „Das war nicht irgendetwas Aufgesetztes, das sie abgespult haben, sondern echte Freundlichkeit.“
Garniert wurde das Essen mit Musik, Unterhaltung, Informationen über den CVJM und einer Versteigerung. Denn um den Gästen — ganz im Sinne eines Spendendinners — noch etwas mehr Geld aus der Tasche zu locken, boten die jungen Leute Dienstleistungen an.
Fenster putzen konnte ab zehn Euro ersteigert werden, das Erstellen einer Steuererklärung ab 20 Euro, der Auftritt der Band „Ambergrain“ im Exklusivkonzert ab 80 Euro. Und auch diese Idee kam sehr gut an: Das Angebot, zwei bis drei Kuchen für eine Feier zu backen, erbrachte beispielsweise 105 Euro.
Eine Steuererklärung wurde für 60 Euro ersteigert, der Bandauftritt sogar für 520 Euro. „Das ist schon doll, wie das gelaufen ist“, freute sich am Sonntag Gabi Nettelbeck. 1730 Euro kamen insgesamt zusammen.
Über die Spenden hinaus sammelten die Gäste noch ein ordentliches Trinkgeld für die Helfer. Für die ging es bis 1 Uhr in der Nacht und auch am Sonntag noch weiter — mit spülen, aufräumen, abbauen: „Der Einsatz der jungen Leute war einfach beeindruckend. Ich bin richtig stolz auf sie“, so die CVJM-Vorsitzende.