Schlechte Nachrichten. . .

Die geplante Kita an der Schulstraße wird zur Überraschung der Verwaltung empfindlich teurer. Vier Millionen Euro waren bisher veranschlagt, eine halbe Million Euro kommt noch oben drauf — Stand jetzt.

Für notwendige Maßnahmen, die vom Himmel fallen? Die Begründung des Technischen Dezernenten, Martin Barnat, es sei in letzter Zeit wenig von der Stadt gebaut worden und es mangele daher wohl an Erfahrung, wirkt alles andere als souverän. Auch der Hinweis, es handele sich immer noch um Schätzungen und nicht um tatsächliche Kosten, ist nicht beruhigend. Nicht nur die aus dem Ruder gelaufenen Kosten bei der Sanierung der Goethestraße Ost im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms Step zeigen, dass es im Zweifelsfall immer teurer wird, als zunächst angenommen.

Andreas Seidler (CDU) hat deutlich sein Unverständnis über die bisher nicht eingerechneten Abrisskosten des Hausmeister-Gebäudes geäußert. Das ist mehr als nachvollziehbar. Dass dieses Gebäude dem Neubau weichen muss, ist längst bekannt. Warum findet dieser Umstand erst jetzt Einzug in die Finanzplanung?

Der Umgang der Verwaltung mit schlechten Nachrichten ist ausbaufähig. In Fall der Kita Schulstraße wäre es kein Nachteil gewesen, zügig von der ungünstigen Bodenbeschaffenheit und den steigenden Kosten zu berichten. Anfragen von unserer Zeitung wurden mit den Hinweisen abgeblockt, man habe noch keine konkreten Erkenntnisse oder die Politik sei noch nicht informiert. Letzteres ist besonders ärgerlich, weil es regelmäßige Treffen der Verwaltungsspitze mit den Fraktionsvorsitzenden gibt. Aber beim jüngsten Treffen ist wohl Punkt eins in Kraft getreten, keine konkreten Erkenntnisse. . .

Wenn die Verwaltung mit Problemen offensiver umgehen würde, steigerte dies ihre Glaubwürdigkeit. Das macht sie aber nicht und so steht es nicht zum Besten damit. Warum sonst hat Dezernentin Michaele Berster im Ausschuss ausdrücklich versichert, die Verwaltung halte nichts zurück und lüge nicht? Weil sie annehmen muss, dass nicht alle im Gremium dieser Meinung sind.