Schüler simulieren einen Alkoholrausch
Beim Alkoholparcours erleben Wülfrather Jungen und Mädchen hautnah, wie Promille die Reaktion beeinflussen können.
Wülfrath. Zum festen Programm der Caritas-Suchthilfe gehört der „Alkoholparcours“, der an den weiterführenden Schulen im Kreis Mettmann veranstaltet wird. „In Wülfrath waren wir schon mehrfach. Hier finden wir immer große Unterstützung der Abteilung Kinder- und Jugendförderung der Stadtverwaltung“, sagt die Projektleiterin der Caritas-Suchthilfe, Beatrix Neugebauer.
In der Nebenstelle des Gymnasiums, der alten Angerschule, veranstaltete die Caritas-Suchthilfe in Kooperation mit den weiterführenden Schulen in Wülfrath, dem Jugendhaus und dem Bereich Jugendschutz der Stadt den Alkoholparcours, der für die Schüler der achten Klassen über fünf sogenannte Stationen lief. Das Ganze fand unter der Flagge der NRW-Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ statt. Vor Beginn des Parcours erläuterte Beatrix Neugebauer den Schülern den Grund für diese Aktion. „Es ist nachgewiesen, dass der frühe Einstieg in die Droge Alkohol oft dazu führt, dass später im verhältnismäßig jungen Erwachsenenalter Menschen zu Alkoholikern werden, die bis in die Alkohol-Szene abdriften können.“ Die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol an den weiterführenden Schulen sei als präventive Maßnahme gedacht.
Marwa, Schülerin
An den einzelnen Stationen waren Aufgaben zu lösen, die Inhalt einer Punktwertung für die verschiedenen Gruppen wurden. Sie standen unter unterschiedlichen Themenbereichen. Die erste Station beinhaltete das Motto „Promille bringen nicht den großen Spaß“. Dort waren rechtliche Gesichtspunkte Schwerpunkt. Station zwei versuchte aufzuzeigen, wie der Einzelne zu Alkohol stehe. „Was stellt Alkohol in Deinem Körper an“, lautete die Fragestellung an der dritten Durchlaufstation. Das bei den Jugendlichen beliebte „Vorglühen“ führt nicht dazu, dass eine besondere Nähe in der Gruppe entsteht, wurde an der vierten Station anhand von Beispielen deutlich gemacht.
An der letzten Station des Parcours wurden die Schüler darüber informiert, welche Veränderungen der Alkohol auf das Reaktionsverhalten ausübt. Mit Hilfe einer Rauschbrille konnten die jungen Leute selbst erfahren, wie sich der Alkohol auswirkt. Sie durften diese Rauschbrille anprobieren und sollten einige Übungen durchführen.
So sollte ein Zahlen-Fahrradschloss geöffnet werden. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Alkohol so eine negative Wirkung auf die Konzentrationsfähigkeit haben könnte“, sagte Marwa aus der achten Klasse des Gymnasiums. Sie hatte einige Schwierigkeiten, das Fahrradschloss zu öffnen. Als sie sich mit einer Schulkameradin gegenseitig einen Ball zuwarf, hatten beide Probleme, diesen zu fangen. Auch Jakob aus der Jahrgangsstufe acht beteiligte sich an den Übungen und war überrascht, dass es unter der Simulation der Rauschbrille so schwierig ist, normalerweise einfache Tätigkeiten auszuführen. „Jetzt ist mir richtig bewusst, weshalb es so gefährlich ist, unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren.“