Sportplatz wird Wohngebiet

Nach vier Jahren Planung und Diskussion hat der Bezirksausschuss den Bebauungsplan für den Jahnsportplatz beschlossen.

Neviges. Jetzt sind die Weichen gestellt: Als erstes Gremium hat der Bezirksausschuss den Bebauungsplan für den ehemaligen Jahnsportplatz verabschiedet. Am 19. März dürfte der Rat nach genau vier Jahren den Schlusspunkt unter das Verfahren setzen, an dem die Bürger dreimal beteiligt wurden. Jetzt war es allerdings nur eine Handvoll Nevigeser, die dem letzten Kapitel in der Feuerwache beiwohnten.

Hintergrund für die nun mögliche Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern war die Aufgabe der Sportanlage, die längst nicht mehr den Anforderungen bezüglich Schallschutz oder Parkplätzen genügte. Auch bot der Platz dem dort beheimateten TuS Neviges keine sportliche Perspektive mehr. Seit vergangenem Jahr wird auf der aufwendig umgebauten Anlage am Waldschlösschen gespielt und trainiert.

Die ersten Planentwürfe der Verwaltung für den Jahnsportplatz waren allerdings auf massiven Protest der Anwohner gestoßen. Diese befürchteten, angesichts der schmalen Zufahrtstraßen bei zunächst vorgesehenen 38 Wohneinheiten verkehrstechnisch vom Regen derart in die Traufe zu rutschen, dass die Umwandlung in eine Grünanlage oder sogar der Weiterbetrieb des Sportplatzes gefordert wurde. Mit dem nun verabschiedeten Plan, der insgesamt 27 Einzel- und Doppelhäuser vorsieht, sind Politik und Verwaltung dem Wunsch der Anwohner entgegengekommen, die Dichte der Bebauung deutlich zu reduzieren. Zusätzlich werden Stellplätze für die Bewohner der Gustavstraße festgeschrieben, um die Parksituation zu entlasten und den Verkehrsfluss zu verbessern.

Andreas Ludwig (CDU) sprach daher von einer guten Lösung, die seine Fraktion — nach Klärung diverser Fragen zu Belastungen während der Bauphase und einem Beweissicherungsverfahren für die betroffenen Anlieger — grundsätzlich befürworte.

Man sei froh, dass es nun wie mit den Anwohnern ausgehandelt bei den 27 Wohneinheiten bleibe, signalisierte Brigitte Djuric die Zustimmung der SPD. „Wir können die Straße nun mal nicht breiter machen“, sagte die Nevigeserin, die darauf hofft, dass der Verkehr ins neue Wohngebiet tatsächlich wie geplant funktioniert. Einzig Velbert anders lehnte den Plan ab, wie deren Chef August-Friedrich Tonscheid erklärte, unter anderem, weil den rund 45 von Anwohnern vorgetragenen Einwendungen bis auf wenige Ausnahmen nicht gefolgt wurde. Die beiden Mitglieder seiner Fraktion stimmten daher als einzige gegen den Bebauungsplan.

Einstimmig folgte das Gremium Tonscheids Antrag, für die vom Baustellenverkehr betroffenen Anwohner von Gustav-, Lukas- und Jacob-Lüneschloß-Straße sowie Zum Jahnsportplatz ein Beweissicherungsverfahren zum Nachweis eventueller Schäden durchzuführen.

Einen konkreten Zeitplan, wann mit der Bebauung begonnen wird, gibt es noch nicht, vorgesehen ist aber eine Einzelvermarktung, für die zurzeit ein Konzept erarbeitet werde, wie Stadtplanerin Petra Brandner dem Ausschuss mitteilte.