Thomas Eigen meldet sich zu Wort: „Ich bin gar nicht zurückgetreten“

Die Kommunikationsprobleme im Vorstand des Einzelhandelsverbands „Wülfrath Pro“ zeigen sich jetzt ganz offen. Der zweite Vorsitzende empfand die Zusammenarbeit als „unfruchtbar“.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. Jetzt meldet sich Thomas Eigen zu Wort. Der zweite Vorsitzende von Wülfrath-Pro überrascht in einer Pressemitteilung mit dem Satz: „Ich möchte hiermit deutlich klar stellen, dass ich zu keiner Zeit meinen Rücktritt in irgendeiner Form erklärt habe.“ Richtig sei, dass er dem Vorstandskollegen Christian Campe im vergangenen Dezember in einem persönlichen Gespräch erklärt habe, dass er aufgrund ihrer unterschiedlichen Sicht- und Handlungsweisen — verbunden mit ständigen Organisationsproblemen — die weitere Zusammenarbeit als unfruchtbar einschätzt. Auf Anfrage der WZ teilte Christian Campe schließlich am vergangenen Montag mit: „Eigen ist definitiv zurückgetreten.“

So hatte sich der zweite Vorsitzende die Kommunikation nach außen jedoch offenbar nicht vorgestellt: „Anstatt im Nachgang dieses Gespräches direkt zurückzutreten und den Verein somit unvorbereitet in Zugzwang oder gar in Handlungsunfähigkeit zu versetzen, habe ich Christian Campe die Freigabe erteilt, den Zeitpunkt für eine Mitgliederversammlung zwecks Neuwahl des Vorstandes nach eigenem Ermessen zu bestimmen.“ Leider habe Campe jedoch insgesamt fünf Monate lang keine Neuwahlen ansetzen lassen und habe nun selbst seinen Rücktritt erklärt.

Wie aus Eigens Schreiben deutlich wird, wollte er Wülfrath Pro wegen der angesprochenen „unfruchtbaren“ Zusammenarbeit im Vorstand den Rücken kehren — nicht wie Campe deutete, wegen des Müllärgers nach dem Kartoffelfest. Der Pegasus-Wirt dazu: „Diese Vermutung trifft nicht im Geringsten zu, denn so äußerst einfach und schnell lösbare Probleme wie eine Parkplatzsäuberung hinterlassen bei mir grundsätzlich keinen besonderen Eindruck.“

Thomas Eigen zu einer möglichen Zukunft an der Spitze der Einzelhändler in Wülfrath

Auch schließt er eine weitere Zukunft an der Spitze der Einzelhändler nicht kategorisch aus: „Für den Fall, dass wider Erwarten im Mai kein komplett neuer Dreier-Vorstand gebildet werden kann, stelle ich in Aussicht zu kandidieren.“ Er sei dazu bereit, weil eine gescheiterte Wahl „nicht überschaubare Folgen hätte“.

Eigen bedauere den Rücktritt von Christian Campe und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Er hoffe, dass sich jetzt ein tatkräftiges Vorstandstrio bilden wird.