Velbert/Wülfrath Tierheim fehlen Einnahmen

Velbert/Wülfrath · . „Asenna“ wirft sich auf dem Rücken und genießt sichtlich die Streicheleinheiten. Marlena Korneef hat die Kangalhündin aus ihrem Zwinger geholt und tollt mit dem großen Hund im Freigelände des Tierheims Velbert herum, das auch für Wülfrather Fundtiere zuständig ist.

Die Kangalhündin „Asenna“ genießt das Spielen mit der Tierpflegerin Marlena Korneef im Tierheim Velbert, dem die Gebühren aus der Vermittlung im Zuge der Corona-Krise spürbar fehlen.

Foto: Ulrich Bangert

„Für einen Herdenschutzhund ist ,Asenna’ sehr verschmust und verspielt, ein richtiger Hund für die Couch, der sich auch mit anderen Hunden versteht“, versichert Korneef.

Die Tierpflegerin ist eine von fünf Angestellten des Tierschutzvereins Velbert/Heiligenhaus, die sich im Tierheim an der Langenberger Straße um herrenlose Vierbeiner kümmern. Neben rund 20 Hunden haben dort zwölf Kannichen und 36 Katzen eine Zuflucht gefunden. Die Corana-Pandemie bringt auch für diese Einrichtung eine Umstellung mit sich: „Wir haben keine normalen Besuchszeiten mehr. Wer sich für ein Tier interessiert, der kann es sich auf unserer Homepage schon mal anschauen und per Mail einen Termin ausmachen, dann führen wir den Besucher zu dem Tier, damit er es aus der Nähe kennenlernen darf“, beschreibt Olaf Owerdieck, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, die derzeitige Vermittlungspraxis. „Wir haben unsere Mitarbeiter und Ehrenamtler sensibilisiert, immer ausreichend Abstand zu halten und das überall bereitgestellte Desinfektionsmittel zu benutzen.“

Viele Angebote können derzeit wegen der Beschränkungen nicht durchgeführt werden. So musste unter anderem die Gassigeher-Schulung abgesagt werden. „Es gibt eine kleine Gruppe von Ehrenamtlern, die mit den Hunden ausgehen, da sind wir super aufgestellt“, so der Dank des Vizevorsitzenden, der in den vergangenen Wochen viele Anfragen in dieser Richtung erhalten hat. „Die Leute haben Zeit und wollen helfen, was wir aber wegen des Kontaktverbotes nicht umsetzen können.“

Befürchtungen zu Beginn der Pandemie erfüllten sich nicht

Zu Beginn der Pandemie hatte sich das Tierheim darauf eingestellt, dass Menschen in Quarantäne müssen und dann nicht mit ihren Hunden ins Freie können, aber das sei nicht vorgekommen. Auch wurden Tiere nicht vermehrt abgegeben, weil Herrchen oder Frauchen ins Krankenhaus mussten.

Weil in der derzeitigen Situation die Vermittlung von Tieren und damit wichtige Einnahmen spürbar weggebrochen sind, ist der gemeinnützige Tierschutzverein mehr denn je auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Olaf Owerdieck dankt für die Mitgliedsbeiträge, Spenden und Patenschaften. „Die Kosten für Personal, Tierarzt und Futter laufen weiter.“

Dazu kommen immer wieder unerwartete Ausgaben für das in die Jahre gekommene, ehemalige Bauernhaus aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. „Da sind aktuell wieder zwei größere Baustellen: Am Dach muss etwas an den Holzteilen und den Pfannen gemacht werden. Daneben haben wir die eine oder andere feuchte Kellerwand. Da muss ein Sachverständiger rauskommen, der uns sagen kann, wie teuer das wird“, so die Sorgen des Vorstandsmitglieds.

In der augenblicklichen Situation können keine Veranstaltungen stattfinden, mit denen ein bisschen Geld in Kasse kommt. Olaf Owerdieck hofft, darauf, dass im August oder vielleicht im September das beliebte Sommerfest durchgeführt werden kann.