Velbert: Bildung - Schulschließung erst einmal vertagt
Auch die CDU will im Herbst noch keine Entscheidung über die Grundschulen fällen. Vielmehr solle das Schulsystem in Gänze betrachtet werden.
Velbert. 300000 Euro im Jahr will die Stadt ab 2015 sparen, indem sie drei Grundschulen - darunter die Katholische Grundschule Neviges - auslaufen lässt. Dass Kämmerer Sven Lindemann in diesem Herbst einen Beschluss für diesen Punkt seiner Positionsliste bekommt, ist allerdings fraglicher.
Nachdem vor den Sommerferien schon SPD, UVB, FDP und Linke Bedenken angemeldet hatten, stellt sich nun auch die CDU quer. "Wir müssen jetzt noch nichts beschließen. Besser ist es, das Schulsystem in Gänze zu betrachten, nicht nur die Grundschulen isoliert", so Fraktionsvorsitzender Manfred Bolz auf WZ-Nachfrage.
Die katholische Kirchengemeinde ruft zum Protest auf. Der Bürgerverein Hardenberg wendet sich ebenso gegen ein Aus der Sonnenschule. Stimmen, die auch in der Politik nicht ungehört verhallen. Nicht, dass Bolz gegenüber der WZ den Grundschulen einen dauerhaften Bestandsschutz in Aussicht stellen würde, aber ein Abnicken möglicher Schulauflösungen gibt es ebenso wenig.
"Wir wissen doch noch gar nicht, wie sich das Schulsystem in NRW insgesamt entwickeln wird", gibt Bolz zu bedenken. Daher müsse man gerechterweise erst einmal abwarten, "was sich die neue Landesregierung überhaupt vorstellt". Danach könne erst grundsätzlich diskutiert werden.
Bolz: "Sollte das Modell der Gemeinschaftsschule hier vor Ort ein Thema werden, bekommt die Diskussion eine ganz andere Dimension. Daher dürfen wir unser Augenmerk nicht allein auf die Grundschulen richten. Diese Unwägbarkeit trifft alle Velberter Schulen."
Seine Fraktion, sagt Bolz, habe außerdem konkrete Fragen an die Verwaltung gerichtet. "Wir wollen wissen, ob im Schulbereich nicht andere Einsparungspotenziale erschlossen werden können, wenn intelligente Lösungen gefunden werden", sagt Bolz.
Vielleicht könnten Kooperationen Schulschließungen verhindern. Die CDU sehe die Schullandschaft als "zentralen Schlüssel einer nachhaltigen und sozialintegrativen Quartiersentwicklung, wo Jugend-, Kultur- und Bildungsarbeit verknüpft werden", so Manfred Bolz. Daher sollten neue Partnerschaften und Raumkonzepte angestrebt werden, auch "um leer stehende Schulgebäude zu verhindern".