Velbert. An einem Wochenende ein wahrer Fest-Marathon, am nächsten "tote Hose" in der ganzen Stadt - nach dem Willen des Vereins "Velbert Marketing e.V." soll so etwas künftig nicht mehr vorkommen. Als eine der ersten Amtshandlungen hat der Vorstand des neuen Dachverbands aller Werbegemeinschaften beschlossen, dass ein Vereinskataster und in Folge ein Veranstaltungskalender aufgebaut werden sollen. Konkret sollen alle Vereine in der Stadt sich und ihre Veranstaltungen melden. Anlaufstelle ist die Velbert Marketing GmbH, die das "operative Geschäft" für den ehrenamtlich geführten Verein übernimmt. Gibt es Terminüberschneidungen, wird nach Lösungen gesucht. "Wir wollen vermeiden, dass interessante und werbewirksame Feste gleichzeitig stattfinden und sich gegenseitig die Besucher wegnehmen", sagt Vorsitzender Ulrich Kanschat. Die wichtigsten Termine sollen dem Stadtrat vorgelegt werden, der per Beschluss diesen Veranstaltungen Vorrang bei der Vergabe städtischer Flächen einräumen soll. Ein Veranstaltungskalender, der beispielsweise an Hotels verteilt wird, soll attraktive Feste auch Auswärtigen bekannt machen.
Idee: Ausstattung untereinander verleihen statt teuer privat mieten
Weil die Durchführung von Veranstaltungen generell immer teurer wird, ist auch an einen Ausbau der Zusammenarbeit untereinander gedacht. "Jeder hat irgendetwas: Weihnachtsmarktbuden, Zelte, Absperrgitter oder Tische und Bänke", zählt Kanschat auf. Statt bei privaten Firmen zu mieten, könnte man gegen einen Obolus die Dinge untereinander verleihen. In einem Ausstattungskataster soll erfasst werden, was vorhanden ist - und was sinnvollerweise vom Dachverband angeschafft werden könnte. Für Müllentsorgung, Absperrungen und ähnliche Dienstleistungen müssen die Veranstalter heute auch beträchtliche Summen an die Versorger und die Technischen Betriebe "berappen". Hier setzen wie Ulrich Kanschat auch die Stellvertreter Susanne Martin (Langenberger Werbevereinigung und Klaus Jaeger ("Velbert aktiv") künftig auf bessere Konditionen. Um das Niederbergische als Wandergebiet besser zu vermarkten, will der Verein in Absprache mit dem Kreis als unterer Landschaftsbehörde vier oder fünf Themenwanderungen mit eingängigen Symbolen ausschildern. Besucher sollen "nicht suchen, sondern einfach gucken und loslaufen", so Susanne Martin. Auch längere Touren samt Tipps für Einkehr-Stopps sollen ausgewiesen werden. Gleichzeitige Events in allen drei Stadtteilen, bei denen die Gäste mit Shuttlebussen pendeln, hochwertige Feste, die auch Auswärtige locken - Ideen gibt es viele. "Die Chance, die Potenziale von Velbert zu heben, sind mit der Gründung des Dachverbands sicher gestiegen", sagt Klaus Jaeger. Zugleich, so betont der Vorstand, soll die Eigenständigkeit der Vereine gewahrt bleiben. Und: "Eine Entlastung der Vereine muss spürbar sein, es muss einen Vorteil bringen", betont Susanne Martin.