Velbert: Kaufland baut City-Warenhaus

Das Unternehmen erhält den Zuschlag für die städtischen Flächen an der Kleestraße und plant ein großes SB-Warenhaus mit Anbindung an die Fußgängerzone.

Velbert. Die Firma Kaufland wird an der Kleestraße, zwischen Friedrich-Ebert- und Friedrichstraße, ein SB-Warenhaus mit rund 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche und zusätzlichen Shops für Konzessionäre (Lotto- und Zeitschriften, Frisör, Bäckerei mit Café) bauen.

Im EU-weiten Bieterverfahren hat sich das Unternehmen den Zuschlag für das rund 7600 Quadratmeter große städtische Grundstück an der Kleestraße gesichert. Außerdem sollen fünf weitere private Grundstücke, unter anderem an der Friedrichstraße, für das Projekt gekauft werden. Dies gaben Vertreter der Politik und der Wirtschaftsförderung gestern bekannt.

Über den Kaufpreis für die städtischen Flächen wurden unter Hinweis auf die im Verfahren festgelegte Verschwiegenheitspflicht keine Angaben gemacht, auch nicht zum Kreis der anderen Bieter. "Es waren mehr als einer", sagte Manfred Bolz (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Mitglied der Lenkungsgruppe, die das EU-Verfahren begleitet hat.

Das Warenhaus wird im wesentlichen auf den Flächen der ehemaligen Gießerei Weidtmann an der Kleestraße entstehen, die die Stadt erworben hatte. Damit wird eine seit Jahren bestehende Industriebrache einer neuen Nutzung zugeführt. 100 bis 120 Arbeitsplätze sollen entstehen, dazu noch einmal zehn bis 15 in den Shops im sogenannten Vorkassenbereich.

"Das ist ein erheblicher Schritt für Velbert", sagte Manfred Bolz. Man erwarte, dass Kaufkraft, die in den vergangenen Jahren an die SB-Märkte in Heiligenhaus und Wülfrath abgeflossen ist, durch das neue Warenhaus zurückgewonnen werde.

"Wir bauen nicht auf der grünen Wiese, sondern verkehrsgünstig gelegen in der Innenstadt. Das Projekt stärkt den oberen Bereich der Friedrichstraße", bewertete auch Volker Münchow (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses und ebenfalls Mitglied der Lenkungsgruppe, das erzielte Ergebnis positiv.

In dem EU-Verfahren hatte die Stadt nicht nur ihre Mindesterwartungen an den Kaufpreis, sondern auch an die inhaltliche und städtebauliche Gestaltung des Projekts gemacht. Das Verfahren sei für beide Seiten sehr aufwändig gewesen, sagte Wirtschaftsförderer Wilfried Löbbert. Die Stadt musste ihre Anforderungen bis ins kleinste Detail ausarbeiten. "Die Kunst liegt darin, diese Anforderungen so zu dosieren, dass das Projekt auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten umgesetzt werden kann", so Löbbert.

Kaufland, das sich bereits seit längerem für den Standort interessiert hatte, überzeugte am Ende offenbar sowohl mit seinem Gebot als auch mit dem Entwurf für das Warenhaus - die Entscheidung der Lenkungsgruppe und der folgende Beschluss des Hauptausschusses, den Vertrag perfekt zu machen, seien einstimmig gewesen, hieß es.

Das Unternehmen wird als Entwickler, Investor und Betreiber auftreten. Über das geplante Investitionsvolumen wurde gestern nichts bekannt. "Wir bekommen unseren Aufwand rein und erzielen ein Stückchen Gewinn für den Haushalt", sagte Löbbert für die Stadt.

Zu dem Komplex gehört eine Garage mit 340 Parkplätzen, die von der Friedrich-Ebert-Straße über eine eine neue Zufahrt mit Ampelregelung (hinter der Tankstelle) angesteuert werden kann. An der Friedrichstraße wird das Haus mit dem Eiscafé abgerissen. Dort sieht der Entwurf des Velberter Büros Hecker Bauplanung einen neuen Eingangsbereich vor, der optisch der Umgebungsbebauung angepasst ist.