Velbert: Klinikum Niederberg - Raus aus der Insolvenz

Das Verfahren wegen Überschuldung ist offiziell abgeschlossen, die Umsetzung des Sanierungsplans läuft an. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut dem Geschäftsführer Michale Kaufmann nicht vorgesehen.

Velbert. Das Klinikum Niederberg ist raus aus dem Insolvenzverfahren wegen Überschuldung: "Das Verfahren ist abgeschlossen, wir sind wieder Herr im eigenen Haus", sagte Geschäftsführer Michael Kaufmann am Mittwoch im Gespräch mit der WZ. Derzeit sei man dabei, die noch offenen Forderungen von Gläubigern zu bedienen - nach dem Insolvenzantrag am 22. November 2006 waren alle anstehenden Zahlungen auf Eis gelegt worden. Wesentlich für den erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens sei unter anderem die Bereitschaft der Bundesagentur für Arbeit gewesen, die Rückzahlung des Insolvenzgeldes zu stunden. Vor allem aber lobt Kaufmann die Rückendeckung durch die Hausbank des Krankenhauses, der Kreissparkasse Düsseldorf. Dort wurden offenbar erhebliche Zugeständnisse gemacht. "Deshalb ist das Ganze gut ausgegangen", so Kaufmann.

Ausschreibungen für Labor und Physikalische Therapie

Bereits angelaufen ist die Umsetzung des Sanierungsplans, den die Geschäftsführung vorgelegt hatte. So werden für das Labor und die Physikalische Therapie externe Partner gesucht: "Für das Labor sind wir aktuell in der Ausschreibung, für die Physikalische Therapie wird die Ausschreibung vorbereitet", sagte Michael Kaufmann. Für die Haustechnik solle im Juni eine "abschließende Lösung" vorgelegt werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien aber derzeit weiterhin nicht vorgesehen. In Sachen Radiologie erwartet Kaufmann ein Konzept der beiden bereits im Haus vorhandenen Praxen zu einer Zusammenarbeit mit der radiologischen Abteilung des Klinikums.

Gemeinsame Großküche soll in Velbert entstehen

In der kommenden Woche will die Geschäftsführung dem Aufsichtsrat des Klinikums zudem einen Beschlussvorschlag für eine Großküche vorgelegen, die den gesamten Klinikverbund St. Antonius mitversorgen soll. Sie soll in Velbert durch eine Erweiterung der bestehenden Küche entstehen.