Wülfrath. Jochen Lütgendorf strahlt übers ganze Gesicht: "Sie ist noch schöner, als sie vorher in meiner Vorstellung war." Das Objekt der Begierde ist aus Bronze, steht auf einem Kalkstein-Sockel und bringt insgesamt 1,7 Tonnen auf die Waage: Die neue Kanzel der evangelischen Kirche Düssel, von der Pfarrer Lütgendorf am Sonntag (10 Uhr) zum ersten Mal predigen wird. Rund 20 000 Euro hat die Kanzel gekostet. Der Velberter Jörg Sasse hat sie entworfen und gestaltet. Finanziert wurde das Objekt ausschließlich aus Spenden. "Vor rund 20 Monaten haben wir mit dem Sammeln begonnen", erinnert Lütgendorf. Mehrere hundert Gemeindemitglieder waren daran beteiligt: als Spender und Sammler. "So eine Aktion verbindet die Gemeinde mit ihrer Kirche", ist er sicher. Und dass die Kanzel - sie wird aus in den Sockel eingelassenen Lampen indirekt beleuchtet - zu Pfingsten enthüllt wird, findet Lütgendorf sehr passend. "Gottes Geist bewegt uns, etwas gemeinsam zu tun. Somit ist die Kanzel eine Pfingstidee, die Bronze und Kalkstein geworden ist." Musikalisch umrahmt der Kirchenchor die Abendmahlmesse. Anschließend werden Saft und Sekt serviert. Die Kanzel ist Teil eines 2004 begonnenen Verschönerungsprozesses in der Kirche. Damals wurde Ostern der neue Taufstein eingeweiht und im Sommer der Kirchraum unter anderem farblich neu gestaltet. Im Dezember 2005 wurde eine neue Glastür eingebaut, im Juni 2006 schaffte die Gemeinde einen Kerzentisch für die "Konfi"-Kerzen an. In diesem Monat wurde die Gebetsecke fertig gestellt. Und mit der Kanzel soll Pfingsten der Prozess nicht beendet sein. Finanzkirchmeister Dieter Belgardt kann sich vorstellen, das Trapez des Altartisches zum Rechteck zu verändern und die originale Farbgebung herauszuschleifen. Ursula Böhme denkt an ein neues Kreuz - bronzen und mit einer herausgefrästen Jesus-Silhouette. Aber das sind erst nur Ideen. . .