Velbert: Stadt schließt 14 Spielplätze
Velbert. Auf Spielplätzen sollen Kinder spielen können. Das setzt voraus, dass die Spielplätze attraktiv und die Kinder vorhanden sind. Genau an dieser Stelle setzten die Technischen Betriebe Velbert (TBV) an, die im gesamten Stadtgebiet 126 städtische Spielplätze pflegen.
14 davon, die nach ihrer Überzeugung zurzeit oder auf Dauer nicht mehr benötigt werden und wenig Anziehungskraft besitzen, wollen sie abbauen und damit in den kommenden Jahren 724000 Euro sparen.
Sina Friedrich von den TBV hat diese Pläne bereits in den Bezirksausschüssen Velbert-Mitte und Langenberg sowie im Umwelt- und Planungsausschuss vorgestellt. Am Donnerstag ist der Bezirksausschuss Neviges dran, am 29.Juni der Jugendhilfeausschuss. Nach der Darstellung der TBV kann sich Velbert den Rückbau leisten, da die Stadt rein flächenmäßig überdurchschnittlich gut mit Spielplätzen versorgt ist.
Auf der anderen Seite könne die Stadt nicht mehr die notwendigen Summen aufbringen, um Spielplätze in dem Maß, wie in den vergangenen Jahren geschehen, auf Vordermann zu bringen. "Wir benötigen jedes Jahr mehr als eine halbe Million Euro, um gerade einmal den Status Quo unserer Spielplätze zu erhalten", erklärte Sina Friedrich. "Das haben wir von 2006 bis 2009 tatsächlich geleistet und zahlreiche Plätze neugebaut oder umgestaltet. Doch selbst mit diesen Mitteln konnten wir den Erneuerungs-Stau nicht beseitigen."
Akribisch hat die Spielplatz-Fachfrau die 126 Einrichtungen in Velbert aufgelistet, ermittelt wie viele Kinder in dem entsprechenden Alter in der Umgebung leben und in welcher Entfernung der nächste Spielplatz - öffentlich oder frei zugänglich in privater Trägerschaft - erreichbar ist. "Durch den Rückbau einzelner Spielflächen, die in Gebieten mit Überversorgung liegen und deren Einzugsgebiet Überschneidungen mit anderen Spielplätzen aufweist, können die zur Verfügung stehenden Ressourcen zielgerichteter und effizienter eingesetzt werden", erklären die TBV.
Sina Friedrich stellte den Ausschüssen detailliert jeden einzelnen zur Disposition stehenden Platz vor und erläuterte die Gründe für deren Aufgabe. Für diese Arbeit waren die Politiker im Planungsausschuss voll des Lobes, wenn sie sich teilweise mit der Idee im "kinderfreundlichen Velbert" Spielplätze aufgeben zu wollen, auch kaum anfreunden konnten.
In Neviges und Tönisheide sollen nach den Vorstellungen des TBV fünf Einrichtungen aufgegeben werden, in Velbert-Mitte fünf und Langenberg vier: Im Bereich Tönisheide wäre dies der Spielplatz Kantstraße. Hier sieht die Verwaltung ausreichend Alternativen an der Ricarda-Huch-Straße. In Neviges möchten die TBV auf die Plätze Denkmalstraße, Tannenstraße, Hügelstraße und Höhfeldstraße verzichten.
Während Sina Friedrich für die Hügelstraße erklärte: "Ich habe dort noch nie ein Kind gesehen", stellte sie für die Tannenstraße klar, dass dieses Gelände nur für eine gewisse Zeit zur Grünfläche umgewandelt werden soll. "Wenn der Bedarf dort wieder vorhanden ist, dann sollten wir da wieder einen neuen Spielplatz einrichten."