Velbert: Umzugspläne stoßen auf Widerstand

Die Stadt hat den Umzug der Technischen Betriebe aufs Stadtwerke-Areal ohne Kreis und Bezirksregierung geplant.

Velbert. Das Projekt ist 17 Millionen schwer und seit fünf Jahren in Planung: der Umzug der Technischen Betriebe Velbert (TBV) vom Gelände Am Lindenkamp auf das Stadtwerke-Areal an der Kettwiger Straße. Das Vorhaben geht in die heiße Phase: Nach Beschluss des Planungsausschusses liegt der Bebauungsplan für das neue TBV-Domizil nun öffentlich aus. "Ich hoffe, dass ich zum Ende des Jahres den Projektingenieur beauftragen kann", sagt TBV-Vorstand Ralph Güther. Dem Projekt droht jedoch planungsrechtlicher Gegenwind - von der Kreisverwaltung.

Der Velberter Bebauungsplan stößt in der Unteren Landschaftsbehörde auf Vorbehalte. Grund ist ein gut ein Hektar großer Geländestreifen nördlich des jetzigen Stadtwerke-Geländes. Dieser soll einen Teil des neuen Bauhofes der TBV aufnehmen. Das Problem: Sowohl der Landschaftsplan des Kreises als auch der Regionalplan für den Regierungsbezirk sehen für diese Fläche keine Bebauung vor. "Dass ein kommunaler Bebauungsplan sowohl dem Landschafts- als auch dem Regionalplan widerspricht, gab es meines Wissens noch nicht", so Michael Münch von der Kreisverwaltung.

Am Mittwoch ist der Velberter Bebauungsplan inklusive dieser Beurteilung der Kreisverwaltung Thema in der Sitzung des Beirates der Unteren Landschaftsbehörde. Es steht zu erwarten, dass dieses als kritisch bekannte beratende Gremium ebenfalls einen Einspruch gegen den Bebauungsplan empfehlen wird. Dann muss letztlich der Kreisausschuss darüber entscheiden, ob der Velberter Bebauungsplan genehmigt wird oder geändert werden muss. Im letzteren Fall würde das Projekt um Monate aufgeschoben.

"Das würde auch Geld kosten", fürchtet Ralph Güther. Nicht nur, dass dann zum Teil neu geplant und das ganze Raumkonzept der TBV überarbeitet werden müsste. Viele der 240 TBV-Mitarbeiter sind mangels eines geeigneten Quartiers seit Jahren Am Lindenkamp in Bürocontainern untergebracht. "Es wird Zeit, dass sich das ändert", so Güther, der den Ball weiterspielt.

Projekt Wegen der beengten Raumverhältnisse im Baudezernat Am Lindenkamp 31 ist ein Umzug der Technischen Betriebe schon seit 2002 im Gespräch. Aus technischen und finanziellen Gründen hatte der Stadtrat sich schließlich für den neuen Standort Kettwiger Straße entschieden. Der Umzug wird für 2010 angestrebt.

Planung Der Bebauungsplan der Stadt widerspricht Landschafts- und Regionalplan: Ersterer sieht für das strittige Areal die "Erhaltung einer mit natürlichen Landschaftselementen vielfältig ausgestatteten Landschaft vor", letzterer "Freiraum" als Teil eines "Regionalen Grünzuges". Derzeit wird die Fläche als Acker genutzt.

Zeitplan Am Mittwoch um 15 Uhr tagt der beratende Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde in Mettmann zu dem Thema. Sein Beschluss könnte dann eine Grundlage der wohl entscheidenden Sitzung des Kreisausschusses am 3. Dezember werden.