Bei mehreren Angeklagten sollen Waffen eine Rolle gespielt haben. Sollte sich das zusätzlich Drogenvorwürfen bestätigen, müssen sie mit jeweils mehr als fünf Jahren Gefängnis für jede einzelne Tat rechnen. Ein Sprecher des Gerichts erläuterte: „Bereits 2017 sollen die Betäubungsmittellieferungen der Gruppe ein bis zwei Kilogramm pro Monat umfasst haben.“ Danach soll laut Anklage noch eine Steigerung gekommen sein. Der Straßenwert betrüge bei dieser Menge jeweils rund 20 000 Euro.

Die Gruppe soll gut organisiert vorgegangen sein. Einer sei Buchhalter gewesen, andere hätten sich als Kurierfahrer betätigt. Mitte September 2018 durchsuchten die Polizei mit Spezialkräften zehn Adressen in Velbert. Die Fahnder nahmen damals fünf Beschuldigte fest. Unter den Funden: Drogen, Geld und Schusswaffen, dazu Westen mit Vereinsabzeichen – sogenannte Kutten. Damals hieß es, es handele sich sich bei den Festgenommenen um Mitglieder der Gruppe Brothers MC. Die Gruppe soll im Ruhrgebiet aktiv sein, sie ist nicht verboten und hat sich mehrfach von Kriminalität und Streitigkeiten distanziert. Ziel sei, gemeinsam Motorrad zu fahren – „unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion“. Die Polizei beobachtete mehrere Treffen mit großem Aufgebot.

Einen Zusammenhang des Vereins insgesamt mit den Anklagepunkten behauptet derzeit niemand.

Das Landgericht hat für den Großprozess die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Zunächst sind 19 Verhandlungstage vorgesehen. Verhandlungsauftakt ist am morgigen Dienstag, 30. Juli, um 13 Uhr im Gerichtszentrum Wuppertal, Eiland, in Saal L 147.