Warme Mahlzeiten gibt es im Zelt
65 Asylbewerber leben seit Sonntag in der Notunterkunft in Wülfrath. Für viele das Ende einer beschwerlichen Flucht.
Wülfrath. Am Sonntagnachmittag kamen die Flüchtlinge in die Kalkstadt und fanden nach ihrer meist sehr langen, beschwerlichen und gefährlichen Flucht ein wenig Ruhe in Wülfrath. Gestern Morgen war es ruhig rund um die Sporthalle des Gymnasiums. In den Pavillons, in denen das Catering untergebracht worden ist, aßen die ersten Familien mit ihren Kindern.
Nach der Ankunft, bei der das Prozedere um Registrierung, medizinischer Untersuchung und Verteilung noch mal Kraft kostete, waren es die ersten Stunden der leichten Erholung für die Menschen.
65 Flüchtlinge sind in der Turnhalle untergebracht, jeden Augenblick können neue Menschen kommen, die sich von den Außengrenzen der EU bis nach Deutschland durchgeschlagen haben. Insgesamt erwartet man 148 Personen. Sie kommen überwiegend aus Syrien, Afghanistan, einige auch aus Pakistan, Eritrea und dem Kongo.
Die Hälfte der 65 Flüchtlinge sind Familien mit Kindern. Das Jüngste ist erst zwei Monate alt.
Noch ist also Platz in der Sporthalle und die DRK-Männer um Bereichsleiter Sebastian Dahms warten auf die nächsten Menschen. „Eine dringende Bitte haben wir: Die Hilfsbereitschaft bei den Wülfrathern ist groß, aber bitte keine Lebensmittel an der Sporthalle abgeben“, sagt er. Das Catering ist gesichert. Bei der Freien Evangelischen Gemeinde werden an der Bahnhofstraße andere Spenden gesammelt. Es werden benötigt: neue Babyfläschchen, Wasserkocher, Messbecher und Wasch-/ Plastikschüsseln. Die sollen an der Sammelstelle an der Bahnhofstraße abgegeben werden.
Ganz wichtig: Es wird ein Raum oder ein Gebäude gesucht, in dem die zahlreichen Spenden gelagert werden können, sagt Pfarrer Thomas Rehrmann von der Evangelisch-reformierten Kirche.
In Wülfrath ist das Angebot der Bergischen Diakonie Aprath (BDA), eine Unterkunft für 250 Menschen bereitszustellen, begrüßt worden. „Ja, es hat ein erstes Gespräch mit der BDA stattgefunden“, bestätigte Bürgermeisterin Claudia Panke. Es stehe aber noch Klärung und Prüfung aus. Sie könne sich eine Landeseinrichtung für die BDA-Unterkunft vorstellen. So weit ist man bei der Bergischen Diakonie noch nicht. Dort prüft man derzeit die Möglichkeiten.
Wann erste Flüchtlinge in Aprath Unterkunft finden können, ist noch ungeklärt. Dazu gibt es derzeit auch Gespräche mit dem Kreis.