Westbahn: Bald lärmen täglich 205 Züge

Anwohner werden künftig noch mehr unter dem Lärm leiden. Es gibt wenig Hoffnung für den Lückenschluss in der Schallschutzmauer.

Ratingen. Ein Leben mit dem Lärm, davon können Julia und Wolfgang Raub ein trauriges Lied singen. Das Ehepaar wohnt seit 30 Jahren an der Straße Am kleinen Rahm in Ratingen Süd. An die Westbahn haben die beiden sich schon lange gewöhnt, früher haben sie die Züge auch nicht so sehr gestört. "Da war es zumindest nachts und am Wochenende ruhig." Doch seit einigen Monaten beobachten sie, dass immer mehr Züge fahren - auch nachts und an Wochenenden. "Frühmorgens am Sonntag donnern die Züge hier vorbei."

Besonders bitter für Julia und Wolfgang Raub: Für die Lärmschutzwand, die 2003 an einem Teil der Strecke errichtet wurde, haben sie sich zusammen mit ihren Nachbarn in Unterschriftsaktionen eingesetzt. Doch von der 370 Meter langen und zwei Meter hohen Mauer haben sie nichts, denn die hört kurz vor ihrem Grundstück auf. Aufgrund einer Stichtagsregelung in den Förderrichtlinien muss hier keine Schutzwand errichtet werden. Für das Ehepaar Raub eine unsinnige Regelung. "Wieso sollen wir denn mehr unter dem Lärm leiden als unsere Nachbarn?"