Tönisheide Wetter zeigt den Narren eine lange Nase

Tönisheide. · KG Zylinderköpp sagte Karnevalstreff und Umzug auf Tönisheide kurzfristig ab.

Tönisheider feiern auch bei schlechtem Wetter: Statt beim Karnevalstreff auf dem Kirchplatz wurde im Bistro Treffpunkt gefeiert, der Wirt grillte im Hinterhof die Würstchen.

Foto: Ulrich Bangert

Gestern Morgen in der Frühe traf der Vorstand der Karnevalsgesellschaft Zylinderköpp eine schwerwiegende Entscheidung: Der Zug und der Karnevalstreff auf Tönisheide werden abgesagt. „Das ist uns nicht leicht gefallen, aber die Sicherheit geht vor“, begründet Geschäftsführer Andreas Czieslik den Schritt. „Die Aktiven kam um 7 Uhr zusammen, um den Karnevalstreff auf dem Kirchplatz aufbauen. Der geht bei dem Regen nicht ohne Zelt, und das Zelt geht nicht bei dem Sturm. Also haben wir entscheiden, den Treff und den Zug abzusagen.“ Mit einer Rundmail an alle Beteiligten wurde die traurige Botschaft verkündet, der Zugleiter ging dennoch zur Aufstellungsfläche an der Hochstraße, falls der eine oder andere Narr nichts mitbekommen haben sollte.

Vorstand soll auf Sitzung
über Nachholtermin sprechen

„Wir wollen bei der nächsten Vorstandsitzung abwägen, ob sich nach Ostern ein Nachholtermin finden lässt. Der würde dann deutlich kleiner ausfallen, weil viele Gruppen bis dahin nicht ihre Wagen vorhalten können“, so Andreas Czieslik. So ganz müssen die Zylinderköpfe nicht auf die jubelnden Narren auf der Straße verzichten, denn traditionell nehmen sie an dem Rosenmontagszug in Velbert-Mitte teil. Jens Klein, der Zugleiter des Festausschusses Velberter Karneval, hat Respekt vor der Entscheidung der Tönisheider Jecken. „Bei diesen Wetterbedingungen hätten wir auch abgesagt.“ Er ist optimistisch, dass heute ab 14.11 Uhr die Narren über die Friedrichstraße durch die Innenstadt ziehen.

Die Meteorologen erwarten einen schwachen Wind, es soll trocken und mild mit gelegentlichem Regen sein. „Ich habe den anderen Tönisheidern angeboten, in Velbert mitzugehen, auch wenn ich die Zugaufstellung ändern muss“, so der Velberter Zugführer. Eine Teilnahme an dem Defilee ist keine Option für alle, wie zum Beispiel dem Bürgerverein Tönisheide. Deren Vorsitzende Monika Hülsiepen musste gestern Morgen den elf Mitstreitern auf dem Wagen und den fünf Radengeln – „zwei links und rechts, einer hinten, so die neue Vorschrift“ - absagen. Eine Mitfahrt in Velbert kommt nicht in Frage: „Der Zug in Velbert ist doppelt so lang, da hätten wir doppelt so viel Wurfmaterial kaufen müssen. Wir sind ein
kleiner Bürgerverein und konzentrieren uns auf Tönisheide.“

Monika Hülsiepen, die außerdem die Standortbeauftragte der Tafel für Niederberg in Velbert-Mitte ist, bedauert, dass die Tafel nicht gestern in Tönisheide ziehen konnte. „Man hatte uns orangefarbene Zylinder gesponsert, die noch ein bisschen aufpeppt wurden. Ganz in orange hätten die 27 Teilnehmer, darunter der Bürgermeister, neben Süßigkeiten auch Orangen ans närrische Voll verteilt.“ Jetzt hofft man beim Bürgerverein Tönisheide auf schönes Wetter zur Saisoneröffnung des Panoramaradweges. „Da können wir die Süßigkeiten an die Kinder verteilen.“ So wurde es schon einmal gemacht, als vor vier Jahren das Tönisheider Narrentreiben ebenfalls wegen Sturm abgesagt werden musste. Trotz der Absagen ließen sich die Narren nicht den Spaß vermiesen, die kostümierten Narren kamen im Bistro Treffpunkt zusammen. „Das ist höhere Gewalt, da kam man nichts machen“, bedauert Zylinderköpp-Vorsitzende Janine
Richardt.