Winterschäden: Risse, Furchen und Löcher

Besonders in Wohngebieten sind die Straßenschäden wegen des Winters immens.

Wülfrath. Der lang anhaltende Winter mit Dauerfrost hat Spuren hinterlassen: Die Straßenschäden haben deutlich zugenommen. Der neuerliche Temperatursturz in dieser Woche wird im Tiefbauamt argwöhnisch beobachtet. „Das wird das Schadensbild noch einmal verschlechtern“, sagt Eckhard Stielke von der Stadt Wülfrath.

Frost, Plusgrade, Frost, Frühlingsanfang — „der immer wiederkehrende Winter bereitet Probleme“, weiß Stielke. Die Feuchtigkeit gefriert in den Rissen. Und wenn es taut, sprengt es den Asphalt auf. „Die kurzen Phasen mit Temperaturen über Null haben nicht ausgereicht, weiterreichende Sanierungen durchzuführen“, so Stielke. Provisorisch seien einige Löcher gestopft worden, „nichts dauerhaftes“. In erster Linie gelte es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Vor allem in den Wohngebieten der Stadt gibt es laut Stielke zum Teil erhebliche Schäden. „Da kann nicht von einem Bereich gesprochen werden, der besonders betroffen ist“, sagt er. „Da findet man an jeder Ecke etwas.“ Ziemlich tief sind inzwischen die Löcher beispielsweise im Eichenweg oder auch Metzgeshauser Weg, wo an manchen Stellen bereits die Mineralschicht zu sehen ist. Und auch der Zwingenberger Weg ist für jedes Auto und dessen Stoßdämpfer eine echte Herausforderung.

„Wir haben keine aktuelle Bestandsaufnahme, in der es Aussagen über den Zustand der Wülfrather Straßen gibt“, sagt Stielke. Einen Straßenbegeher, der konsequent Wege, Straßen und Plätze in den Blick nimmt, gibt es auch nicht in der Verwaltung. „Wir sind so auch auf Hinweise der Bürger angewiesen“, so Stielke.

Da ein Überblick über die Straßenschäden nicht vorhanden ist, können keine Aussagen über den tatsächlichen Investitionsbedarf getätigt werden. 50 000 Euro stehen in diesem Jahr im Haushaltsplan zur Verfügung. „Straßensanierungen können damit natürlich nicht durchgeführt werden“, weiß Stielke. Alle Schäden zu beseitigen, sei eine millionenschwere Aufgabe — und für eine Stadt in der Haushaltssicherung nicht zu stemmen.

Für die Behebung der vielleicht auffälligsten Schäden muss die Stadt wahrscheinlich nicht in die Kasse greifen müssen. Die Düsseler Straße im Bereich Kreisverkehr Kastanienallee/Lidl weist zum Teil ganz erhebliche Löcher auf. „Und diese Passage ist erst wenige Jahr alt. Da stimmt was nicht“, sagt Stielke. Die Stadt hat daher dem Investor des Wohngebiets, dass derzeit am Flehenberg entsteht, eine Mängelliste zugestellt. Denn der war für diese Straßenbaumaßnahme zuständig.

Ein Schwerpunkt-Thema soll in diesem Jahr außerdem die Schachtdeckelsanierung auf Wülfraths Fahrbahnen sein. „Wir favorisieren ein anderes System als in der Vergangenheit“, so Stielke. War es früher üblich, die Kanaldeckel auf den obersten Ring des Schachts zu setzen, „schwimmt“ der Deckel heute eher. „Die liegen dann im Asphalt.“ Erschütterungen können so besser ausgeglichen und Schäden rund um die Kanaleinlässe sollen geringer werden.