Wohin, wenn plötzlich Frühling ist?
Die WZ suchte gestern Wülfraths schönsten Ort an einen wolkenfreien Wochentag. Da hat jeder Sonnenanbeter seine eigene Meinung.
Wülfrath. Wie schön luftige Kleidung und die warme Umarmung der ersten Sonnenstrahlen sein kann, lässt sich über den Winter schnell vergessen. Viele Wülfrather wollten sich gestern diesen kleinen Vorgeschmack auf den Frühling nicht entgehen lassen. Die WZ suchte die Sonnenanbeter an einigen der schönsten Orte im Stadtgebiet auf und wollte wissen: Warum hat es Sie genau hier hingezogen?
Viele Eltern hatten den selben Gedanken: Ab in den Mehrgenerationenspielplatz In den Banden. So verwunderte es nicht, dass die Schaukeln dauerbelegt waren und dutzende Kinder im Sandkasten fleißig buddelten. Sarah Kleber (28) musste nicht lange überlegen: „Das ist der beste Spielplatz in der Nähe der Innenstadt. Hier ist alles neu und es gibt auch etwas für die ganz Kleinen.“ Der 15 Monate alte Max hatte da keine Einwände.
Ein ruhigeres Plätzchen ließ sich am Krapps Teich finden. Hela Polanc (91) ließ das Plätschern der Wasserfontäne auf sich wirken. „Hier ist es am schönsten. Das Wasser, die Enten — einfach idyllisch. Und die Leute haben alle gute Laune“, sagte die Seniorin.
Eine wuselige Ecke hatte sich Cathana Durchholz zum Lernen und Sonnenbaden gesucht. Sie saß an den Außentischen vor dem Anger-Markt und hatte das Treiben auf dem Diek im Blick. „Hier bleibt die Sonne am längsten“, verriet die 24-Jährige. Außerdem könne man an der Ecke gut Leute beobachten.
Richtige Ausflugsstimmung machte sich am Aprather Mühlenteich breit. Peter Standschus (72) belohnt sich nach einem Spaziergang vom Aprather S-Bahnhof aus mit einer Einkehr in der Gastronomie am Teich: „Der Weg ist landschaftlich sehr schön und am Ende kann man gut einkehren.“ Sieglinde Stöffges (68) und ihr Mann hatten sich für einen Abstecher nach Düssel entschieden. „Wir sind eigentlich wegen den Kutscherstuben hier. Das ist eine so nette Gaststätte mit leckerem Essen, aber heute hatte sie leider geschlossen“, stellte Stöffges fest.
Auch die Kleine Schweiz in Tönisheide ist nicht fern. Helene Effmann (72) warb für den Rundwanderweg Eignerbach: „Das ist toll, weil der Weg hier nicht so bergig ist. Und es gibt viele Vögel zu sehen.“
Viele Betrieb herrschte auch auf dem Panoramaradweg. Einer der schnellsten Radler ist der 49 Jahre alte Oliver Nicolai. „Ich fahre jeden Tag 30 Kilometer. Aber heute zum ersten Mal wieder mit kurzer Hose. Da ist man irgendwie direkt schneller“, sagt er und lacht.
Doch schon am heutigen Freitag dürfte wieder Schluss sein mit dem luftigen Frühlings-Outfit. Denn der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage Regen an.