<strong>Wülfrath. "Die Sonne ist kein ruhiger leuchtender Punkt, sondern ein brennender Gasball", weiß Frank Lungenstraß, Geschäftsführer der Sternwarte Solingen. Mit den Fernrohren, die sein Team am Zeittunnel aufgebaut hatte, konnte man sich davon am Sonntag selbst ein Bild machen. "Ein kurzer Blick genügt", verspricht Norman Schwarz, Mitglied des Sternwarten-Vereins, nachdem er eines der speziellen Teleskope eingestellt hat. Und tatsächlich: Schwarze Flecken, die auf der Sonne verteilt sind, die brodelnde Oberfläche und gewaltige Gasausbrüche, die so genannten Protuberanzen, sind zu erkennen.
Spezielle Filter und Fernrohre ermöglichen
ungewohnte Ansichten
Möglich wird dieser ungewohnte Blick auf die Sonne durch einen Filter, mit dem das Sonnenlicht auf nur ein Hunderttausendstel reduziert wird. Die dunklen Flecken sind Bereiche der Sonne, an denen es aufgrund von Magnetfeldstörungen etwa 1000 Grad kälter als an der restlichen Oberfläche ist. Mit einem zusätzlichen H-Alpha-Fernrohr, das nur das Licht des Wasserstoffs zeigt, lassen sich auch Protuberanzen erkennen. "Auch als Laie sieht man damit, dass Bewegung am Himmel ist", sagt Lungenstraß. "Das ist spannend und passt gut zu unserem naturkundlichen Programm", findet Zeittunnel-Leiterin Andrea Gellert: Die Kooperation des Wülfrather Erdgeschichte-Museums mit der Solinger Sternwarte soll daher weiter ausgebaut werden.Für eine Sonnenbeobachtung braucht man zunächst ein geeignetes Teleskop - niemals solle man so etwas ohne fachliche Aufsicht zu Hause ausprobieren, meint Guido Steinmüller vom Sternwarten-Verein. Genauso wichtig sei aber auch gutes Wetter: "Sonst nützt das beste Fernrohr nichts!"
Geöffnet Bis September hat der Zeittunnel noch Saison. Er ist dienstags bis sonntags von 10 - 18 Uhr geöffnet.
Eintritt Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder (6 - 14 Jahre) 1,50 Euro, Familien (2 Erw., max. 3 Kinder) sechs Euro.
Tunnelflimmern Zum ersten Mal wird in diesem Jahr ein Open Air-Kino veranstaltet. Vom 6. bis 9. September findet das "Tunnelflimmern" statt - präsentiert von der Westdeutschen Zeitung.