Wülfrath: Der Buchhändler Alexander Rüger übernimmt zwei weitere Läden

Der Wülfrather Alexander Rüger hat Anfang Juni Buchhandlungen in Mettmann und Haan übernommen.

Wülfrath/Mettmann. Für alteingesessene Buchhändler sind die Zeiten nicht leicht. "Sterben die kleinen Buchläden aus?", fragte der Spiegel im letzten Herbst provokant, denn die Konkurrenz durch große Internetshops und Handelsriesen wie Thalia oder Weltbild nimmt unaufhörlich zu.

Der Kampf David gegen Goliath scheint ein ungleicher zu sein, doch der Wülfrather Alexander Rüger verteidigt seine Nische auf dem Markt nach wie vor mit Erfolg.

Neben seiner Buchhandlung in der Wülfrather Fußgängerzone ist er auch mit Niederlassungen in Neviges und Heiligenhaus vertreten. Nun kommen zwei weitere hinzu: Seit dem Monatsersten hat er Geschäfte in Haan und Mettmann übernommen.

"Die beiden Standorte haben mich schon seit Jahren interessiert", sagt Alexander Rüger und fügt hinzu: "Und ich habe schon lange Überlegungen angestellt die Firma zu vergrößern."

In Fachmagazinen und über Handelspartner las und hörte er vom Verkauf der ehemaligen Buchhandlungen Teifel aus Mettmann und Lehr aus Haan und schlug zu. "Natürlich ist das ein wirtschaftliches Risiko", räumt Rüger ein: "Aber es ist kalkulierbar." Beide Standorte seien entwicklungsfähig, auch die Konkurrenz der großen Ketten fürchtet er hier nicht: "Momentan sind diese Städte für Großflächenanbieter noch nicht interessant."

Daher wagte Alexander Rüger den Sprung ins kalte Wasser und investierte. "Ich versuche meinen Kunden eine Qualitätsbuchhandlung zu bieten", verrät der Buchhandelsfachwirt sein Erfolgsrezept. Dabei soll auch ein neu zusammengestelltes Buchsortiment die Kunden aus Mettmann und Haan anlocken.

"Schwerpunkte werden die Bereiche Belletristik, Kinder- und Jugendbuch, politisches Sachbuch und Hörbuch sein", verrät Rüger und ergänzt: "Ein weiterer Schwerpunkt ist aber natürlich auch das kompetente Besorgungsgeschäft."

In Wülfrath steht der Name Alex Rüger seit Jahren für Qualität und Kompetenz, und auch die neuen Buchhandlungen sollen daher umbenannt werden: "Der Name ist ein Versprechen den Kunden gegenüber" sagt der Wülfrather: "Und wo Rüger drauf steht, sollen die Leute auch das kriegen, wo Rüger drin ist."

Neben kompetenter Beratung und Büchern auf rund 220 Quadratmetern werden das in Mettmann auch verschiedene Lesungen sein: "Als Begrüßungsgeschenk für die Bürger ist der Eintritt bei der ersten Lesung frei." Oliver Busbau wird am 3. Juli ab 19 Uhr aus seinem Krimi "Neandermord" lesen, der im nahe gelegen Neandertal spielt.

Und schon im Herbst gibt es das nächste Highlight: Anne Weiss und Stefan Bonner werden Auszüge aus ihrem Bestseller "Generation Doof" präsentieren. "So etwas kann ich mir prinzipiell natürlich auch in Haan vorstellen, aber in Mettmann haben wir die geeigneteren Räumlichkeiten."

Denn gelesen wird im neu geschaffenen Leseraum in der ersten Etage der Buchhandlung , in dem früher ein Büro untergebracht war. "Den Raum haben wir als Rückzugsmöglichkeit für Kunden eingerichtet, die sich in Ruhe mit Büchern auseinander setzen wollen", erklärt Rüger.

Der Leseraum ist ein Baustein der umfangreichen Renovierungsarbeiten, die in den nächsten Wochen anstehen. Neben frischer Farbe und neuen Böden wird es in Haan auch neue Regale und in Mettmann einen ebenerdigen Eingang geben. "Wir versuchen allerdings den Geschäftsbetrieb in Mettmann aufrecht zu erhalten." In dem 120 Quadratmeter großen Geschäft in Haan ist dies nicht möglich. "Dort schließen wir voraussichtlich vom 7. Juli bis zum 19. Juli."

Es sind spannende Monate für den Wülfrather Buchhändler, die vorallem eins bedeuten: Viel Arbeit. "Aber es ist auch eine sehr interessante Aufgabe eine Buchhandlung neu am Markt zu positionieren", sagt der Unternehmer. Alexander Rüger hält den Kampf David gegen Goliath weiter offen.