Wülfrath: Eine Heiz-Alternative, die aus der Tiefe der Erde kommt

Zu den Wärmepumpen-Tagen öffneten Wülfrather ihre Keller.

Wülfrath. Umweltfreundlich und kostengünstig heizen: Immer mehr Menschen machen sich um eine alternative Heizmöglichkeit Gedanken. Wärmepumpen, Holzpelletsanlagen, Bodensonden oder Luftwärmepumpen. An der Auswahl hapert’s nicht - doch was ist jetzt das Richtige? Und rentiert es sich wirklich? Bei den Wülfrather Wärmepumpen-Tagen gab es konkrete Antworten und Ratschläge über die Möglichkeit sein Haus mit Hilfe von Umweltwärme und Erdwärme zu beheizen.

In Zusammenarbeit mit dem Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima, Rolf Paulzen, dem Wärmepumpenfachbetrieb von Jörg Teichmann und der Volkshochschule konnten sich Interessierte in Seminaren ein Bild von den verschiedenen Varianten des Heizens mit Wärmepumpen machen.

Am ersten Vortragstag informierten der Hersteller Weiland und Installateur Jörg Teichmann über Wärmepumpen in der Variante mit Erdwärme. Doch nur was gut geplant wird, ist es auch ökologisch und wirtschaftlich vernünftig. Bei alten Häusern macht es so keinen Sinn, eine Wärmepumpe zu installieren. Doch: "Jeder, der ein Haus baut, sollte über die Möglichkeit nachdenken. Die anfallenden Heizungskosten sind unschlagbar günstig", betont Wülfraths Umweltreferent Andreas Bornemann. 400 Euro Kosten im Jahr - da würde wohl jeder Ölheizer neidisch werden. Doch Anschaffung und Erstinstallation selbst sind nicht ganz so preiswert. Mit 22 000 Euro im Durchschnitt muss gerechnet werden.

Und auch der Aufwand ist nicht immer ganz simpel. So muss bei der Bodensonde ein 100 Meter tiefes Loch im Garten gebohrt werden. Doch wer die Wärmepumpe einmal hat, wird lediglich mit einem blauen Kasten an die anfänglichen Schwierigkeiten erinnert. "Nach fünf bis sechs Jahren haben sich die Kosten bereits amortisiert", kalkuliert Bornemann.

Am zweiten Tag referierte Axel Bendieck von der Volkshochschule über das alternative Heizen mit Holzpellets. "Nur wenn das Holz aus der Region kommt, ist die Sache wirklich umweltfreundlich", urteilte Bendieck über Holzpellets, die unter dieser Voraussetzung sein persönlicher Favorit seien. Doch im Gegensatz zum Heizen mit Wärmepumpen ist das Heizen mit den kleinen Pressholzpellets mit einigen Wartungsarbeiten verbunden.

Das Problem hat Ralf Asen nicht. Er entschied sich vor drei Jahren, als er am Flehenberg baute, sein Haus über eine Sole-Bodensonde mit Erdwärme zu versorgen. Am dritten Tag der Wärmepumpentage öffnete er mit drei anderen Wärmepumpenbesitzern in Wülfrath sein Haus, um Interessierten vor Ort die Möglichkeit zu geben, sich ein Bild von dieser Heizalternative zu machen. Und tatsächlich: Zwei Quadratmeter nur nimmt das Gerät im Haus in Anspruch. Was Ralf Asen tun muss: Nichts mehr. Das Gerät ist wartungsfrei. Was er vor der Anschaffung und Installation aber dringend empfiehlt: "Unbedingt einen Festpreis aushandeln, sonst können die Kosten unerwartet in die Höhe schnellen!"