Wülfrath: Eine Verwaltung ohne Kämmerer?

Rathaus: Beigeordnete warten auf Signale.

Wülfrath. Mit einer Abstimmung sind zwei der drei Personen aus dem Verwaltungvorstand weg. Undenkbar? Unmöglich ist es keinesfalls. In der Ratssitzung Mitte August sollen die Fraktionen über Wolfgang Peetz und Ralf Mielke abstimmen. Im Dezember endet deren achtjährige Wahlperiode. Werden die Beigeordneten wieder gewählt oder abgewählt? Die nach der Bürgermeisterin ranghöchsten Verwaltungsbeschäftigten wissen nicht, wie der Rat stimmen wird. "Wir haben eine Fürsorgepflicht den Beigeordneten gegenüber. Sie haben Anspruch darauf zu erfahren, wie es mit ihnen weiter geht." Das hatte für die CDU Axel Effert noch im März im Rat erklärt. Der Rat hat die beiden gewählt, ist quasi deren Arbeitgeber. Doch eine klare Stellungnahme bleiben alle fünf Fraktionen bisher schuldig. Union wie auch SPD verweisen beispielsweise auf die gerade gestartete Organisationsuntersuchung. Die soll bis Juni Klarheit bringen, welche personelle Führungsstruktur für Wülfrath die richtige sein könnte. Es könnte also nach den Sommerferien passieren, dass weder 1. Beigeordneter und Kämmerer Wolfgang Peetz noch Beigeordneter Ralph Mielke vom Rat mehrheitlich in ihren Ämtern bestätigt werden. Die Konsequenz: Abzüglich von Urlaubs- und freien Tagen dürften beide im September ihre Akten einpacken und Schreibtische in der Führungsetage des Rathauses räumen. Nachfolger wären dann nicht in Sicht. Das Nothaushaltsrecht lässt zudem nicht ohne Weiteres zu, neue Beigeordnete zu wählen - die Verwaltung als Kämmerer freie Zone wäre die Folge.

Derweil warten Mielke - 32 Jahre im Rathaus - und Peetz 21 Jahre im Rathaus auf Signale: Bleiben sie - oder sollen sie neue Bewerbungen schreiben? Eine zügige Antwort - positiv wie negativ - wäre eine Stilfrage.