Wülfrath. Wind und Wetter kann diese Sportler kaum bremsen: Pünktlich 18 Uhr geht es montags auf dem Sportplatz Erbacher Berg wieder rund. Die Sportabzeichen-Saison läuft wieder - und rund 40 Wülfrather sind zum Auftakt dabei. Und egal ob versierter Hobbysportler oder Neuling - sie alle haben ein Ziel: das Sportabzeichen 2008. Jutta Leifeld, die Sportabzeichenbeauftragte des Stadtsportbundes, gab den Startschuss für das gemeinsame Training.
Lea (9) bringt zum Auftakt Onkel Stefan mit
Es wird gelaufen, gesprungen, geworfen und vor allem geschwitzt. Denn das Ziel ist hoch gesteckt: "In diesem Jahr wollen wir die 200 knacken", sagt Leifeld. Gemeint sind 200 Sportabzeichen, rund 35 mehr als noch 2007. Und wie in den vergangenen Jahren: Die Wülfrather sind Familiensportler. Nur wenige kommen alleine zum Training, die meisten haben mindestens ein Familienmitglied im Schlepptau. Wie die neunjährige Lea. Die hat sich kurzerhand ihren Onkel Stefan Buschatz geschnappt, gemeinsam sind sie zum ersten Mal dabei. "Weitsprung und laufen mache ich am liebsten", sagt Lea und hat ihrem Onkel damit schon mal etwas voraus: "Also ich denke, Laufen wird gut gehen. Der Rest ist etwas eingerostet", so der Onkel. Aber das ist kein Problem für Jutta Leifeld: "Grundsätzlich kann jeder, der regelmäßig ab April mit uns trainiert, am Ende das Sportabzeichen schaffen." Sollte die Motivation mal im Keller sein, die Helfer der Sportabzeichenbeauftragten wissen bestimmt Rat. Denn nicht umsonst kommen einige Trainingswillige und ihre Familien schon seit vielen Jahren. Wie Familie Wittstock/Thieme. Drei Generationen trainieren gemeinsam für das Abzeichen. Hartmut Wittstock will sich bereits zum 41. Mal in Folge den Prüfungen stellen und ist damit der "alte Hase" auf dem Sportplatz. "Im April und Mai fange ich mit erst leichtem Lauftraining an, danach trainiere ich die Techniken", sagt der 71-Jährige.
Bewunderung für den Schwiegervater
Seit vier Jahren sind jetzt auch sein Schwiegersohn Ralf Thieme und seine Enkelin Celina mit von der Partie. Während Celina begeistert ist, einen so sportlichen Opa zu haben, hat der Papa eher Bewunderung für seinen Schwiegervater über: "Am Anfang habe ich wie die meisten Männer geglaubt, dass schafft man schon ganz locker, das ist aber nicht so. Es schon eine echte Herausforderung", so der 40-Jährige. Zum ersten Mal dabei ist auch Sandra Thieme, Celinas Mutter: "Ich bin nicht unbedingt die sportlichste in der Familie. Aber in diesem Jahr versuche ich es einfach mal." Zeit zum Training ist ja noch genug. "Jeder, der Lust hat, ist herzlich willkommen", sagt Leifeld. Zu den Disziplinen gehören Laufen, Springen und Werfen. Der Sportler kann zwischen verschiedenen Unterkategorien wie Weit- und Hochsprung selber wählen. Auch Schwimmen ist möglich. Zwischen Juni und Oktober werden dann die Prüfungen abgenommen. Die offizielle Sportabzeichenverleihung findet am 30. Januar 2009 statt. Dann stellt sich auch heraus, ob die Wülfrather Familien ihrem Ruf als besonders sportbegeisterte Kreisstädter alle Ehre gemacht haben. Und natürlich, ob die magische 200 geknackt wurde.