Wülfrath: Kuscheln und kraulen im Altenheim

Immer mittwochs besuchen Hunde die Senioren.

Wülfrath. "Ich finde den Kleinen klasse, den der immer die Zunge raushänge hat", erzählt Heinz Hoffmann. Der Kleine, der immer die Zunge raushängen lässt, das ist Chihuahua-Dame Louna. Jeden Mittwochmorgen holt die Hündin den 81-Jährigen in seinem Zimmer im Alten- und Pflegeheim Haus-Luise-von-der-Heyden ab. Dann geht es in den Gemeinschaftsraum oder in den Garten, denn da warten vier andere Chihuahuas und Gismo, der weiße Schäferhund. Mit Frauchen Britta Batz besuchen die Hunde seit Juni wöchentlich die Besucher der Einrichtung.

Louna, Collin, Quincy, Finn, Yamira und Schäferhund Gismo haben die Herzen der Bewohner im Sturm erobert. "Die Hunde ermöglichen einen besonderen Zugang zu dementen Bewohnern. Viele, die sich eigentlich zurückziehen, kommen wieder aus sich heraus", sagt Heimleiterin Susanne Gomille. Auch bei bettlägrigen Patienten dürfen die Hunde schon mal zum Kuscheln auf die Decke. "Durch die Berührungen werden auch körperliche Bedürfnisse befriedigt," so Gomille.

Jeder Heimbewohner hat seinen ganz persönlichen Liebling. Wie Carola Klarenbach. Die Seniorin sitzt zwar im Rollstuhl, wartet aber trotzdem immer auf den 46 Kilo schweren Gismo. "Den liebe ich über alles", sagt die Rentnerin lächelnd, während ihre Hände über Gismos glänzendes Fell streicheln.

Die anderen Rollstuhlfahrer können sich besser mit den kleinen Chihuahuas anfreunden. "Die sind herrlich. Die kann ich auf den Schoß nehmen und kraulen", sagt Friedhelm Führmann.

Genauso viel Spaß, wie es den Hunden und Senioren macht, hat auch Hundebesitzerin Britta Batz. Die 43-Jährige kommt nicht nur mittwochs, sondern häufig auch mal zwischendurch. Und das alles ehrenamtlich. "Ich bin früher mit den Hunden zu meiner Oma ins Altenheim gegangen und habe gemerkt, wie viel Freude die Hunde bereiten", sagt die Wülfratherin.

Als sie dann die Anfrage vom Freiwilligen Forum Wülfrath in der Zeitung las, dachte sie: "Bingo!" Die Anfrage kam für sie genau zur richtigen Zeit. "Meine Oma ist kurz zuvor gestorben. Und durch meine Gehörlosigkeit bin ich sehr einsam, ich kann weder telefonieren noch arbeiten", erzählt Batz.

Vor einigen Jahren hat sie fast vollständig ihr Gehör verloren. Seitdem versucht sie, Lippen zu lesen. "Das geht aber bei vielen Senioren nicht, weil sie undeutlich sprechen." Darum konzentriert sie sich mehr auf die Augen. "An ihnen kann ich ablesen, wie sich die Bewohner mit den Hunden fühlen."