Wülfrath: SPD - „Wir sind keine Balkenwerfer“

Hoffmann fordert eine von der SPD geprägte Lokalpolitik.

Wülfrath. "Wir sind kräftig abgesackt in der Akzeptanz der Wähler. Der neigt bei der Kommunalwahl dazu, sich kleineren Gruppen zuzuwenden und ist dort experimentierfreudig", analysiert Manfred Hoffmann die verlorene Kommunalwahl aus Sicht der SPD. Doch dürfe sich die Partei nicht verstecken, fordert der einstimmig wiedergewählte Fraktionsvorsitzende auf der Mitgliederversammlung.

Vor 35 Genossen meldet er den Führungsanspruch im Rat an: "Wir wollen eine sozialdemokatisch geprägte Lokalpolitik. Ich bin guten Mutes, Mehrheiten für unsere Positionen zu finden. Wir dürfen in unserem Engagement nicht nachlassen. Aber wir müssen nachdenken, wo wir was ändern müssen."

Hoffmann räumt die persönliche Niederlage bei der Bürgermeisterwahl ein. Als er seine Kandidatur im vergangenen November bekannt gegeben habe, seien nur zwei Kandidaten (Thomas Görtz und Barbara Lorenz-Allendorff) auf dem Tableau gewesen. "Ja, ich habe mir Chancen ausgerechnet." Das sei am Ende mit insgesamt sechs Kandidaten anders gewesen. Hoffmann: "Aber ich habe zwei Ziele erreicht: Lorenz-Allendorff und Görtz sind nicht Bürgermeister geworden."

Der künftigen Bürgermeisterin Claudia Panke räumt Hoffmann eine 100-Tage-Frist ein, "sich einzufinden, sich hineinzudenken. Diese Gelegenheit muss sie haben". Erste Gespräche mit ihr seien noch vor der konstituierende Ratssitzung terminiert. Er erwartet, "dass Frau Dr. Panke Mehrheiten finden möchte und alle einbinden wird. Wir sind keine Balkenwerfer, sondern alle für die Bürger dieser Stadt im Einsatz. Diesen Prozess müssen wir in Gang bringen".

Aus Sicht von Hoffmann ist es nicht die ursprüngliche Absicht der Wülfrather Gruppe (WG) gewesen, einen Bürgermeister zu stellen. "Die von den Ex-Beigeordneten initiierte Gruppe wollte von der politischen Seite aus die Verwaltung aufmischen", so seine Einschätzung.

Nun sei die Lage eine andere: "Da sitzt eine Bürgermeisterin aus deren Haus." Die könne sich angesichts der geringen Wahlbeteiligung nicht auf einen allzu großen Anteil der Bevölkerung berufen. "Sie muss in den sechs Jahren überzeugen." Das gilt aber auch für die SPD. Die hatte einen noch geringeren Stimmenanteil als Panke...