Wülfrath: Sprachrohr für den Stadtteil

Fehlende Straßenbeleuchtung, Kalk-Laster, die durchs Dorf fahren, Zufahrt zur A44-Baustelle: Der Bürgerverein Flandersbach greift Probleme auf, versteht es aber auch zu feiern – so am Samstag seinen 50. Geburtstag.

Wülfrath. Mehr als nur eine Vereinigung mit der Lizenz zum Feiern: Das ist der Bürgerverein Flandersbach. Was ihn schon bei seiner Gründung bewegte, beschäftigt ihn auch heute noch: die Verkehrsproblematik im Stadtteil. Am Wochenende feiert der Verein seinen 50. Geburtstag.

Die Sicherheit der Kinder war bereits vor fünf Jahrzehnten ein großes Thema. Straßenbeleuchtung gab es in dem abgelegenen Gebiet nicht in dem Maße, wie es nötig gewesen wäre. Der Bürgerverein machte das zu seiner Sache - erfolgreich, es wurde nachgerüstet. Und so wunderte es nicht, dass der Bürgerverein vor zwei Jahren allergisch reagierte, als in Flandersbach - als Konsequenz der Haushaltssicherung - Laternen demontiert wurden. "Da mussten wir Kritik üben", so Bürgervereins-Vorsitzender Dietmar Ruda.

Er deutet damit eine wesentliche Charaktereigenschaft des Vereins an: Dieser verstand es seit jeher zu feiern - die Scheunenfeste waren legendär -, aber er war immer Sprachrohr der Menschen im Stadtteil, formulierte deren Ängste und Bedenken. Nach der Intervention wurde die Straßenbeleuchtung zumindest in Teilen wieder ersetzt.

Waren es vor 50 Jahren in erster Linie die Kalk-Laster, die den Flandersbachern ein Verkehrsproblem bescherten, ist es heute eine geplante Baustelle: So soll über den schmalen, bisher nicht ausgebauten Heiligenhauser Weg die Baustelle für den Lückenschluss der A 44 bedient werden.

Dass die Flandersbacher dies kurz vor Toresschluss erfuhren, sorgte für Unmut, den Ruda kanalisierte. Inzwischen, so der Vorsitzende, würde der Verein regelmäßig von der Stadt informiert, "was man vom Bauherr Straßen NRW nicht behaupten kann". Dass der Landschaftsbeirat vergangene Wochen Bedenken gegen die Gestaltung des Heiligenhauser Weges geäußert hat, sieht er auch als Bestätigung der Einschätzung des Vereins.

Dietmar Ruda hebt bei allem das Prinzip der Überparteilichkeit hervor. "Wir schließen uns keiner Partei an. Wir sind eine klassische Interessensvertretung, die den Ärger in unserem Dorf aufgreift und weiter gibt." Krawall machen sei damit nicht verbunden. "Das ist nicht unser Ding."

Die Dorfgemeinschaft, urteilt der Vorsitzende, sei intakt. Ruda: "Nachbarschaftshilfe zählt noch was bei uns. Man rede miteinander, "über den eigenen Garten, aber eben auch über die A 44." Der Bürgerverein biete die Plattformen, diese Gespräche zusammen zu bringen. "Auf dem Maibaumfest oder beim Osterfeuer." Oder eben am Samstag beim 50.Geburtstag auf dem Karl-August-Knof-Platz.