Wülfrath: Zum Start die erste Uniform
Ehrung durch die Bürgermeisterin: Vor 25 Jahren wurde die Jugendfeuerwehr gegründet.
Wülfrath. An den ersten Tag bei der Jugendfeuerwehr können sich Guido Großmann und Thorsten Karras noch gut erinnern. "Das war schon aufregend damals", sagen beide 25 Jahre später. Gemeinsam mit Kai Bachmann und Martin Ploch wurden sie am Samstag von Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff für ihren Einsatz bei der Wülfrather Feuerwehr geehrt, bei der sie immer noch aktiv sind.
Grund genug, noch mal zurück zu schauen auf die Anfänge der Jugendfeuerwehr, die am 2. Mai 1984 offiziell gegründet wurde. Erster Chef der Jugendfeuerwehr und "Gründungsvater" war Karl-Heinz Rahner. Er ließ die Jugendlichen erstmal antreten und führte sie durch die Wülfrather Feuerwache. "Außerdem haben wir direkt unsere erste Uniform bekommen", erinnert sich Guido Großmann.
Schon damals wurde nicht nur der Umgang mit der Feuerwehrtechnik geübt, sondern auch Fußball gespielt. "Zur Jugendfeuerwehr gehörten seinerzeit bereits Sport und Spiel", so Thorsten Karras, dem vor allem die vielen Zeltlager in guter Erinnerung geblieben sind.
Zwischendurch gab es auch die eine oder andere spektakuläre Übung. So landete ein Bundeswehrhubschrauber mit viel Getöse auf dem Schulhof des Gymnasiums. Ein andermal waren die Nachwuchsfeuerwehrmänner mit dem Schlauchboot auf dem Schlammteich von Rheinkalk unterwegs und kenterten. "Da gingen 15 Mann baden", erinnert sich Guido Großmann.
Seine Leidenschaft für die Feuerwehr hat der Hauptbrandmeister übrigens an seine Tochter vererbt. Die Vierzehnjährige ist seit zwei Jahren Mitglied bei der Jugendfeuerwehr.
Aus den 25 Gründungsmitgliedern sind mittlerweile 64 Mitglieder geworden. "Auf dem Dienstplan steht auch schon mal ein Besuch bei Mc Donalds", verrät der Leiter der Jugendfeuerwehr, Sven Salomon. Planen dürfen die Nachwuchsfeuerwehrleute übrigens selbst. Es gibt nur eine Vorgabe, die zu beachten ist: Zu den 60 Prozent Sport, Spiel und Spaß kommen 40 Prozent Feuerwehrtechnik in Theorie und Praxis. Brandbekämpfung, die Handhabung von Feuerlöschern üben und auf die große Leiter steigen sind ein Muss bei der Jugendfeuerwehr.
Vermutlich zehn Jugendfeuerwehrleute werden in diesem Jahr in den aktiven Dienst wechseln. Für die Wülfrather Feuerwehr ist die erfolgreiche Nachwuchsarbeit sehr wichtig. "Für uns ist die Jugendfeuerwehr die Hauptquelle für Personal", so der stellvertretende Stadtbrandmeister Florian Gerstacker, der dort auch selbst Mitglied war.
Die schwierige Wirtschaftslage sei längst auch bei der Feuerwehr angekommen, weiß Gerstacker. Firmen stellen ihre Mitarbeiter nicht mehr so gern für den Einsatz frei und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr fürchten um ihren Job, wenn sie dem Arbeitsplatz zu oft fernbleiben. "Einige haben auch bei Tedrive gearbeitet und bewerben sich nun um einen Job in anderen Orten", sagt Gerstacker.