Wülfrather will große Bühnen erobern

Vincent Kuhlen (20) alias „VinKu“ hat sich als Singer-Songwriter einen Namen gemacht.

Foto: Janicki

Wülfrath. Mit dem Fuß betätigt er das erste Pedal auf seiner „Loop Station“, spielt eine kurze Melodie auf der Gitarre ein und tritt dann das nächste Pedal. Nach und nach nimmt er musikalische Sequenzen auf, erst ein paar Melodien, dann Percussion und zuletzt den Gesang. So produziert der Wülfrather Singer-Songwriter Vincent Kuhlen (20) alias „VinKu“ seine Songs. Davon hat er in den vergangenen eineinhalb bis zwei Jahren um die 20 geschrieben, von denen er die Hälfte regelmäßig auf der Bühne performt. Entstanden sind sie alle in seinem kleinen Proberaum bei der Wülfrather Rockgemeinschaft (WüRG). Dort bereitet er sich täglich auf seine bis zu drei Auftritte pro Woche vor.

In Wülfrath und Umgebung ist er bereits bekannt — zahlreiche Wettbewerbe konnte der talentierte Musiker für sich entscheiden. Erst kürzlich gewann er das Remscheider Newcomerband-Festival und erhielt den Preis für den besten Song. Jetzt möchte er seiner Karriere einen kräftigen Schwung verleihen. „Ich möchte Musik studieren. Am liebsten an der Popakademie in Mannheim“, sagt der 20-Jährige. Um einen Platz an der begehrten Hochschuleinrichtung für Populäre Musik und Musikwirtschaft zu bekommen, verbringt er täglich bis zu acht Stunden in seinem Proberaum und übt. Für den theoretischen Teil bekommt er Hilfe vom Vater eines Freundes, mit dem er vor allem das Gehör trainiert.

Vincent weiß genau, wo er hin will. „Ich möchte, dass die Leute mich hören“, sagt er, „ich denke der Traum eines jeden Musikers ist es, auf die großen Bühnen zu kommen“. Mit jedem Auftritt wächst das Selbstvertrauen und der Erfahrungswert. Und das ist gut so, denn Vincent weiß, dass diese Eigenschaften in der hart umkämpften Musik-Branche unentbehrlich sind.

Um bekannter zu werden, ist VinKu in vielen Sozialen Medien wie Facebook, Youtube und Instagram aktiv. „Viele Veranstalter schauen sich an, wie viele Likes man hat, bevor sie einen buchen“, erklärt er. Doch mit der Zeit hat er dazu gelernt: „Ich nehme nicht mehr alle Auftritte an und schaue schon danach, was die Veranstalter abgesehen vom Geld bieten“. Auch seine Eltern, die selbst Musiker sind, stehen voll und ganz hinter seinem Vorhaben. „Sie sagen immer, ich soll nicht aufhören, es zu versuchen.“

Niemals aufgeben — genau das hat Vincents großes Vorbild, der britische Singer-Songwriter Ed Sheeran, gemacht. Auch er arbeitet auf der Bühne hauptsächlich mit einer „Loop Station“, doch das ist nur ein Detail von vielen, die Vincent an seiner Person so faszinieren. Erfolgreich sein und trotzdem bodenständig und sympathisch bleiben, das ist Vincent auf seinem Weg auf die großen Bühnen wichtig.

Bevor es soweit ist, bleibt er seiner Heimat treu. Hier hat schließlich alles angefangen. „Ich könnte mir keinen schöneren Ort als mein zu Hause vorstellen“, gibt er zu. Er ist dankbar für alles, was ihm ermöglicht wurde — zum Beispiel seine ersten Auftritte auf der „Offenen Bühne“ der WüRG. Daran hält er fest. „Ich probiere dann immer aus, wie neue Songs ankommen. Man bekommt dort produktives Feedback, das ist super.“ Neben neuen Youtube-Videos werden demnächst sieben Songs auf einer CD veröffentlicht.