Zeittunnel feierlich wiedereröffnet

Hunderte Besucher wollten die überarbeitete Ausstellung sehen. Starkregen in der Nacht zuvor sorgte aber für technische Probleme.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. „Ich dachte, das Ding heißt Zeittunnel, weil es so lange gedauert hat.“ Paul Schipper, Vorsitzender der Geschäftsführung von Lhoist Germany, hatte bei der Wiedereröffnung des Zeittunnels die Lacher der mehreren hundert Besucher auf seiner Seite. Trotz des schwülen Wetters und einer Unwetterwarnung war der Bereich vor der Bühne schon zu Beginn der Veranstaltung dicht bevölkert.

Paul Schipper, Vorsitzender der Geschäftsführung von Lhoist Germany, über die verzögerte Wiedereröffnung des Zeittunnels

Paul Schipper hob hervor, dass ein Tunnel „immer zwei Sachen verbindet“ und meinte in diesem Fall die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft. Der Zeittunnel symbolisiere die jahrelange Verbindung des Unternehmens mit der Stadt und der Region. Mit Blick auf den Bochumer Bruch sagte der Geschäftsführer, dort könne man sehen, wie die Natur nach dem Kalkabbau einen Bruch mit einer noch höheren Artenvielfalt als zuvor übernimmt. In Bezug auf die mehrere Wochen lange Verspätung der Wiedereröffnung fragte Paul Schipper rhetorisch: „Was sind schon ein paar Wochen gegen mehrere hundert Millionen Jahre?“

Bürgermeisterin Claudia Panke eröffnete den Zeittunnel „mit großer Freude“ und hob in ihrem Grußwort hervor, dass dieser „zur Stärkung der Marke Neanderland beitrage. Ein Museum in einem alten Zugangstunnel zu einem Steinbruch, welche Stadt hat das schon zu bieten?“ Aber: „Wir hatten ein bisschen Probleme mit Wasser“, so Claudia Panke weiter. Der Starkregen, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag über Wülfrath niedergegangen war, hatte auch die Technik des Zeittunnels in Mitleidenschaft gezogen. Ein paar Monitore blieben schwarz. „Wir arbeiten daran“, versicherte die Bürgermeisterin. Sie dankte den vielen Ehrenamtlern, dem Förderverein und allen Sponsoren für ihr Engagement und verwies auf die gleichzeitig in der Innenstadt stattfindende Auto- und Motorradschau sowie den verkaufsoffenen Sonntag (Bericht folgt).

Landrat Thomas Hendele, der eine Spende für den Förderverein mitgebracht hatte, bezeichnete die Wiedereröffnung als ein „nicht nur für Wülfrath wichtiges Ereignis, sondern für das gesamte Neanderland. Die bisher 183 000 Besucher seien nicht von ungefähr gekommen. „Der Zeittunnel hat uns gefehlt“, so Thomas Hendele. „Ich hoffe, dass uns immer bewusst ist, was wir hier für ein Schmuckstück haben.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann reagierte so: „Die positiven Worte des Landrates haben mich erfreut. Damit verbunden ist jetzt die Hoffnung, dass sich der Kreis in Zukunft noch stärker in Wülfrath engagiert.“

Bei der anschließenden Besichtigung des Zeittunnels wurde schnell deutlich, dass einige „Profis“ unter den Besuchern waren. Sie hatten sich Pullover mitgebracht, die in der zugigen Röhre tatsächlich sinnvoll sind. Gummistiefel brauchte dagegen niemand, das Wasser war soweit entfernt worden. „Wir haben schon vor Wochen Entfeuchter aufgestellt“, sagte Anja Haas von der Wirtschaftsförderung.

Die Besucher genossen das musikalische und kulinarische Angebot und wieder einmal war Uhu „Uwe“ der unumstrittene Star. Groß und Klein wollten sich mit ihm ablichten lassen und „Uwe“ absolvierte dies majestätisch souverän.