Verwaltung macht Geheimnis um Lehrermangel

Das Amt wirbt um Grundschullehrer — verweigert aber konkrete Zahlen freier Stellen.

Kreis Mettmann. Wenn am Mittwoch und Donnerstag hunderte i-Dötzchen im ganzen Kreis erwartungsvoll und gespannt ihre ersten Schritte ins Schulleben gehen, ahnen sie nicht, dass an vielen Schulen Mangel herrscht: an Lehrpersonal. Seit Wochen läuft beim Schulamt des Kreises, das als Untere staatliche Schulaufsichtsbehörde für die Versorgung der Grundschulen mit Lehrern zuständig ist, auch die Suche nach neuen Lehrkräften auf Hochtouren. Schließlich soll gerade im Primarbereich kein Unterricht ausfallen.

Rund 700 Arbeitsverträge seien allein in diesem Jahr bereits ausgefertigt worden, teilte die Kreisverwaltung gestern mit. Was sich viel anhört, ist es beim genauen Hinsehen nicht. Denn oft könnten nur befristete Stellen für eine Vertretung während der Elternzeit oder wegen eines langfristigen Krankheitsausfalls angeboten werden. Und es werde immer schwieriger, ausgebildete Lehrkräfte zu gewinnen. „Dabei kann für Lehrer, die sich in Elternzeit befinden oder beurlaubt sind, eine Teilzeitbeschäftigung unter Umständen sehr attraktiv sein“, sagt Schulamtsleiterin Barbara Ihle.

In Grundschulen könnten Lehrkräfte aller Schulformen eine solche Teilzeitbeschäftigung antreten. „Für eine ausgebildete Realschullehrerin beispielsweise kann eine Teilzeitbeschäftigung an einer Grundschule eine bereichernde Erfahrung sein“, wirbt Ihle um neue Lehrkräfte für die Grundschulen.

Mit konkreten Zahlen hält sich das Schulamt allerdings trotz Nachfrage äußerst bedeckt. Rund 1000 Sollstellen gebe es an den 82 Grundschulen im Kreis Mettmann, teilte die Kreisverwaltung mit. Wie viele davon als Teilzeitstellen besetzt oder gar unbesetzt sind, wollte man partout nicht verraten — „um die Schulleiter nicht zu beunruhigen“. Die Besetzung der befristeten Stellen sei ein Dauerproblem, das schwer in Zahlen zu fassen sei. Schwerpunkte bei den unbesetzten Stellen gebe es nicht — alle Städte seien gleichermaßen betroffen.

Wer sich über die Möglichkeiten eines Einsatzes an einer Grundschule im Kreis informieren will, kann sich unter folgenden Nummern an das Schulamt des Kreises wenden: Telefon 02104/99-2016 und -2017.