421 anerkannte Flüchtlinge in Nettetal
Weitere Zuzüge werden in den kommenden Monaten nicht erwartet.
Nettetal. In Nettetal sind die Zeiten ruhiger geworden, sagt Silke Büstgens, Leiterin des Sachgebiets Asyl, Obdachlose und Integration der Stadt. Zumindest was die Flüchtlingssituation betrifft. In Spitzenzeiten 2015 und 2016 lebten rund 600 Asylbewerber in den städtischen Unterkünften, heute sind es 269. Damit hat sich das Verhältnis von Asylbewerbern und geflüchteten Menschen mit Status (421) umgekehrt. Das wird die Verwaltung in der Sitzung des Integrationsrats heute ab 18.30 Uhr mitteilen.
Zuletzt hatte die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt Anfang des Jahres 30 anerkannte Asylbewerber zugewiesen. „Wir rechnen daher für die kommenden Monate nicht mit erneuten Zuweisungen“, sagt Büstgens. Die Menschen wurden in Unterkünften in Nettetal untergebracht. Allerdings ist für den Lebensunterhalt und weitere Leistungen das Jobcenter Kreis Viersen zuständig. Für die Bereitstellung von Hausrat und den Einkauf erster Lebensmittel trat die Stadt in Vorleistung.
Die Stadt Nettetal hält für die Aufnahme geflüchteter Menschen zwölf Unterkünfte sowie Privatwohnungen bereit. Dadurch, dass immer mehr Flüchtlinge anerkannt wurden und Unterkünfte verlassen konnten, sank der Bedarf. So dient das Gebäude an der Bahnhofstraße ab dem kommenden Monat als Unterkunft für Obdachlose, die Wohnung mit 16 Plätzen an der Industriestraße soll laut Büstgens aufgegeben werden. Schon jetzt steht sie leer. Die anderen Unterkünfte laufen weiter; wie lange noch, könne noch nicht gesagt werden, so Büstgens. In der Politik gibt es Überlegungen, einige der dann nicht mehr genutzten Unterkünfte für den sozialen Wohnungsmarkt zu nutzen. Die meisten Flüchtlinge (54) leben an der Lobbericher Straße, danach kommen der Lötscher Weg (45) und die Straße „Vorbruch“ (37).
Die Mittel vom Land für die Unterbringung von Flüchtlingen sinken, weil auch die Zahl der Asylbewerber sinkt, sagt Büstgens. Für 2017 waren die Mittel von 866 Euro monatlich pro Person auskömmlich. Für 2018 könne das erst nach Ablauf des Jahres berechnet werden. „Es müssen unter anderem Krankenhilfekosten bezahlt werden. Die kann man im Vorfeld nicht berechnen“, sagt Büstgens. Nach ihrer Anerkennung müssen Asylbewerber drei Jahre in der Stadt bleiben. Auch darum ist die Entwicklung der Zahlen heute Thema im Integrationsrat. Büstgens: „Es geht um Integration, Kita- und Schulplätze. Es werden ja eher mehr anerkannte Flüchtlinge als weniger.“