Billard-WM: Stadt bietet Verband erneutes Gespräch an

DBU-Präsident glaubt an Verbleib des Turniers in Viersen.

Foto: Busch

Viersen. Frank Schiffers ist die Stimme der Billard-Weltmeisterschaft in Viersen. Seiner Professionalität als Moderator war es wohl zu verdanken, dass er sich eine gewisse Sorge nicht anmerken ließ, als er gestern im Stadthaus sagte: „Herzlich willkommen zur vielleicht letzten Pressekonferenz zur Billard-WM in Viersen.“ Von Donnerstag, 26. Februar, bis Sonntag, 1. März, ist es nämlich wieder soweit, die besten Dreibandspieler treffen sich in der Festhalle, um den Mannschafts-Weltmeister zu ermitteln.

Dass sie das bereits zum 26. Mal tun, ist ein deutliches Indiz dafür, wie stark die Veranstaltung aus Sicht der Sportler in der Stadt verwurzelt ist. Martin Horn, der als Deutschlands Topspieler ins Turnier geht, bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Wir sind alle Profis, doch obwohl es bislang kein Preisgeld zu gewinnen gibt, kommen die besten Spieler jedes Jahr wieder. Es muss in Viersen weitergehen.“

Geknirscht hat es in der Beziehung zwischen der Deutschen Billard-Union (DBU), die die WM im Auftrag des Weltverbandes UMB ausrichtet, und der Stadt Viersen allerdings schon länger. Anfang des Monats hatte der Rat der Stadt beschlossen, der DBU künftig zwar noch die Festhalle und Personal kostenlos zur Verfügung zu stellen, nicht mehr aber den Barzuschuss in Höhe von 12 270 Euro.

Eine hohe Hypothek für Bürgermeister Günter Thönnessen, der jetzt die schwere Aufgabe hat, die DBU davon zu überzeugen, sich unter deutlich verschlechterten Voraussetzungen für eine weitere Austragung der WM in Viersen beim Weltverband zu bewerben. Eine seiner ersten Maßnahmen war gestern das Angebot, die einzelnen Protagonisten von Stadt und Sport an einen Tisch zu bringen, „um Kommunikationsprobleme zu lösen“.

DBU-Präsident Michael John stellte klar, dass es die WM ohne finanzielle Unterstützung in Viersen nicht mehr geben kann, aber die müsse ja nicht zwingend aus der Stadtkasse kommen. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es sind Perspektiven vorhanden, wir werden jedenfalls alles dafür tun, dass die WM in Viersen bleibt“, betonte er.