Billard-Elite zu Gast Billard: Die Weltmeisterschaft ist zurück in Viersen
Viersen · Am Donnerstag wurde die Billard-Weltmeisterschaft im Dreiband in der Festhalle eröffnet. Zu Beginn gab es eine Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine. Auch bei der Lichtgestaltung zeigten die Veranstalter Solidarität.
Die Billard-WM im Dreiband war das erste Großereignis im Kreis Viersen, das vor zwei Jahren der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Entsprechend groß war bei der Eröffnung der 34. Weltmeisterschaft am Donnerstag in Viersen die Erleichterung und Freude bei den WM-Teilnehmern aus aller Welt – und beim Präsidenten der Deutschen Billard-Union (DBU), Helmut Biermann. „Endlich können wir wieder spielen“, sagte er. Innerhalb von nur zwei Monaten hatte die DBU das Großereignis organisiert. Biermann: „Es war uns ein Anliegen, so schnell wie möglich wieder die Weltmeisterschaft auszurichten.“
Die Absage vor zwei Jahren habe den Verband auch finanziell getroffen. „Wir hatten einen fünfstelligen Verlust.“ In Deutschland ist Dreiband-Billard eine Randsportart; das sieht in den Niederlanden und Belgien schon anders aus. Und per Livestream verfolgen Billard-Fans aus aller Welt die WM-Spiele in der Viersener Festhalle – darunter besonders viele in Asien. Die südkoreanische Medienproduktionsfirma Five&Six stellt die Übertragung sicher.
Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) erklärte: „Wir in Viersen sind sehr sehr stolz, die weltweit wichtigsten Spieler der Billard-Elite hier bei uns zu Gast zu haben.“ Seit 1990 wird die Billard-WM in Viersen ausgerichtet. In diesem Jahr mit einer besonderen Lichttechnik – wegen des Kriegs in der Ukraine. Neben Plakaten in der Halle, auf denen auf englisch „Solidarität mit der Ukraine“ stand, erstrahlten die Scheinwerfer bei der Eröffnungsfeier in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb.
DBU-Präsident Biermann rief das Publikum sowie die Teilnehmer zu einer Schweigeminute auf, um der Geschehnisse in dem europäischen Land zu gedenken. „Es ist unsere Pflicht, gegen diese kriegerische Auseinandersetzung ein Zeichen zu setzen“, sagte Biermann. „Sport ist der Kitt von Gesellschaften, hier entstehen Freundschaften über Landesgrenzen hinweg.“
Moderator Frank Schiffers stellte die teilnehmenden WM-Teams und ihre Leistungen vor – mit dabei sind unter anderem Spieler aus Korea, Japan, Jordanien, Kolumbien, Vietnam, Ägypten, Belgien, der Vorjahressieger Türkei. Und natürlich die deutsche Mannschaft. In der ersten Partie traf die spanische Mannschaft auf Belgien, Deutschland siegte gegen das Team aus Peru.
Für Viersen bedeute die WM Renomée, erklärte Bürgermeisterin Anemüller. Und der langjährige stellvertretende Bürgermeister Willy Bouren ergänzte: „Die Spieler sagen nicht: ,Sehen wir uns bei der WM. Sie sagen: Sehen wir uns in Viersen?‘“