NRW-Flüchtlingsminister Stamp Tausende Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine - auch in Viersen und Wuppertal
Viersen/Wuppertal · Tausende Plätze in den NRW-Landesunterkünften können nun genutzt werden. Fluchtgemeinschaften von unbegleiteten Minderjährigen sollen nicht auseinandergerissen werden.
In Nordrhein-Westfalen stehen für Flüchtlinge aus der Ukraine mehrere Tausend Plätze in den Landesunterkünften zur Verfügung. Man habe unter anderem in Bonn, Soest, Neuss, Viersen oder auch Herford durch Umverteilung Landeseinrichtungen „leergezogen“ und für Zufluchtsuchende aus der Ukraine reserviert, sagte Flüchtlings- und Familienminister Joachim Stamp am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Allein hier seien 7400 Plätze verfügbar, von denen derzeit rund 1000 mit Menschen aus der Ukraine belegt seien.
Man habe die Kapazität in den Landeseinrichtungen schon deutlich erhöht - aktuell auf insgesamt 20.000 sofort parat stehende Plätze, von denen etwa 14.000 belegt seien. Es solle weiter „massiv“ ausgebaut werden. NRW stehe in der Verantwortung, so vorbereitet zu sein, dass niemand ohne Obdach sein werde. Es gebe keine Wohnverpflichtung für die Vertriebenen aus der Ukraine, viele Flüchtlinge seien bereits privat untergekommen.
Mit Blick auf unbegleitete Flüchtlinge betonte der FDP-Politiker, „gebildete Fluchtgemeinschaften“ würden nicht auseinandergerissen. Bei Charkiw im Osten der Ukraine habe man ein ganzes Kinderheim evakuiert und in einer Wuppertaler Jugendherberge untergebracht. Oberstes Ziel nach dem durchlebten Terror sei: „Kinder so schnell wie möglich wieder Kinder sein lassen.“
Der Familienminister lobte eine „überragende Hilfsbereitschaft“ in der Bevölkerung, die es auch weiter brauchen werde. „Auch wir werden an unsere Belastungsgrenzen herangeführt werden.“ Die Lage sei aber eine ganz andere als 2015 - auch, weil Deutschland nicht „das Zielland Nummer eins“ für die Vertriebenen aus der Ukraine sei. Die anstehenden Aufgaben sei gewaltig, aber: „Das, was wir zu leisten haben, ist nichts im Vergleich zu dem, was die Menschen in der Ukraine zu leisten haben.“