Das Moers-Festival startet in neuer Halle

Improvisiert wird am Niederrhein nur noch bei der Musik — auf höchstem Niveau.

Foto: Peter Aaron

Moers. Alles neu beim Moers-Festival — jedenfalls fast alles. Die 43. Auflage des renommierten Stelldicheins improvisierter Musik, das von heute bis einschließlich Pfingstmontag stattfindet, wird geprägt von organisatorischen Veränderungen.

Die größte betrifft die Hauptbühne: Sie steht nicht mehr in einem Zirkuszelt im Freizeitpark, sondern 800 Meter Luftlinie entfernt in einer früheren Tennishalle. 2,2 Millionen Euro haben Bund und Land investiert, um daraus eine neue Heimat für das Moers- und Comedy-Arts-Festival zu schaffen. Damit gibt es „nach vier provisorischen Spielstätten zum ersten Mal eine eigene Halle und eine feste Adresse: Filder Straße 140“, freut sich der künstlerische Leiter Reiner Michalke.

Vorbei sollen auch die Zeiten sein, in denen Hunderte Menschen mit Sack und Pack zum Freizeitpark pilgerten, um dort das Pfingst-Wochenende zu verbringen. Das Zelten ist auf diesen Wiesen nun verboten. Die Alternative ist das stillgelegte Freibad „Solimare“ neben der Festivalhalle. Doch wer dort campen will, braucht ein Festivalticket oder muss 50 Euro zahlen.

All dies hat einen ernsten Hintergrund: „Seit 2006 hat die Stadt den Zuschuss für das Festival um mehr als die Hälfte gekürzt — und in diesem Jahr noch einmal um 40 Prozent“, sagt Michalke. Um die Veranstaltung zu retten, habe man vor allem die enormen Kosten für das Festival auf der grünen Wiese in den Griff bekommen müssen.

Zur Musik: „Die wilde Vielfalt aktueller Musik“ will Michalke wieder präsentieren. Den Schwerpunkt bilden diesmal Gruppen aus Europa, USA und Brasilien. Auftreten werden unter anderem Marc Ribot, Han Bennink, Joey Baron, Julia Hülsmann, Hayden Chisholm, Jaki Liebezeit und Arto Lindsay. Außerdem konnten dank eines Zuschusses der Kulturstiftung des Bundes Big Bands aus Finnland, Norwegen, Frankreich, den USA, Brasilien und Israel eingeladen werden. Tageskarten kosten 40 und 60 Euro.