Willich/Tönisvorst "Ein Schild im Kooornfeld..."

"Ein Schild im Kornfeld, das steht immer frei. . ." oder so ähnlich. Außerdem im Geflüster aus Willich und Tönisvorst: heiße Mode, kühle Füße, fleißige Handwerker und leckeres Essen.

Willich/Tönisvorst. Korn, soweit das Auge reicht. In Niederheide stehen die „strohblonden“ Halme zurzeit auf einem Feld dicht an dicht. Und mittendrin — sogar farblich abgestimmt — ein gelbes Schild. Einsam und allein. Eines, an dem man die Entfernung von unterirdischen Leitungen ablesen kann — oder so ähnlich. Jedenfalls war unser Fotografenkollege Kurt Lübke ob es Schildes sehr amüsiert und musste gleich an Jürgen Drews und seinen berühmten Schlager „Ein Schild im Kornfeld“ denken — oder wie hieß der noch gleich?

Foto: Lübke

No Limits Fashion“ heißt das neue Modegeschäft, das Ende der Woche gleich neben dem „Subway“ am Kreisverkehr in Alt-Willich eröffnet hat. Vanessa Vollmer und ihr Team haben mehrere Monate am Einrichtungskonzept gearbeitet. Das Thema lautet „Fabrik“, wie an roten Klinkerwänden, dem Uralt-Drehtelefon an der Wand und dem Lastenkran an der Decke zu erkennen ist. Doch auch ein durchgeschnittener Dodge-Straßenkreuzer vor der Kasse ist ein Hingucker. Mode für junge Leute und für jung Geliebene bietet Vanessa Vollmer in diesem Ambiente an. „Urban Classics“ wie Jeans, Shirts, Shorts und Leggings sind vor allem darunter. „Wichtig ist: Wir haben keine Lagervorrat, sondern verkaufen ab und dann bestellen wir wieder neu“, berichtet die Firmeninhaberin. Die Kunden könnten dabei auch Wünsche äußern, die man zu erfüllen versuche. Das Angebot wird abgerundet durch Assessoires wie Schmuck, Gürtel und Kappen.

Foto: Willicher Tafel

Alle vierzehn Tage rückt die Freiwillige Feuerwehr in Tönisvorst zu einer Übung aus. Jetzt waren fünf Feuerwehrautos mit 17 Feuerwehrkräften bei action medeor. „Der Einsatz bei action medeor hat gleichzeitig den Nebeneffekt, dass bei den hohen Temperaturen das Medikamentenlager von action medeor zusätzlich gekühlt wird“, sagt Rolf Peschken, Einsatzleiter bei der Feuerwehr in Tönisvorst. Über diesen ehrenamtlichen Einsatz freut sich action medeor sehr.

Apropos medeor: Der Countdown für den 26. Niederrheinischen Radwandertag läuft. Am Sonntag, 2. Juli, starten rund 30 000 Radler in der Region. Es beteiligen sich 63 Kommunen mit insgesamt 72 Streckenvorschlägen. Action medeor in Vorst ist eine der Stationen auf den Routen 22, 23, 82 und 83. Dort kann man bei Kaffee und Kuchen, Herzhaftem und kalten Getränken Rast machen. Außerdem kann das Medikamentenlager und eine Fotoausstellung besichtigt werden. „Alles ist organisiert, doch leider musste eine ehemalige Schulband absagen — und jetzt bin ich auf der Suche nach Ersatz für die Zeit 15 bis 17 Uhr“, sagt Norbert Vloet von action medeor. „Wer Spaß hat, unter freiem Himmel zu musizieren oder zu singen, ist herzlich willkommen. Es gibt eine Bühne und professionelle Beschallungstechnik. Wer Interesse hat, kann mich direkt anrufen.“ Seine Rufnummer lautet 02156/978 8176.

Kommen wir zu einem anderen Großereignis: den Schlossfestspielen. Der Entertainer und Schauspieler Michael Schanze ist in diesem Sommer ihr Star. Derzeit bereitet er sich auf seine Auftritte als Dorfrichter Adam in „Der zerbrochene Krug“ vor. Im Fischrestaurant Lepsy’s konnte man ihn jetzt privat erleben — beim lockeren „Donner-Talkl“ mit dem ehemaligen Comedian, Schauspieler und Entertainer Roland Donner. Ein eigens von Martina Lepsy kreiertes Fünf-Gang-Menü rundete den Abend ab. Christian Dücker, ein talentierter Nachwuchspianist, sorgte für die musikalische Begleitung.

Apropos Lepsy’s: Das Willicher Restaurant sorgte nach der Premiere von „Honig im Kopf“ für die leckere Bewirtung der Gäste. Martina Lepsy musste dabei ganz nebenbei noch viele Hände schütteln: Die Wirtin feierte am Samstag einen runden Geburtstag. Auch von dieser Stelle aus nachträglich alles Gute zum 60.!

Mit dem Beginn der Schlossfestspiele gibt es im „Ristorante Castello da Chiara“ in der Vorburg des Neersener Schlosses wieder besondere Öffnungszeiten. Denn wenn zum Beispiel abends „Honig im Kopf“ auf der benachbarten Freilichtbühne serviert wird, können ab 18 Uhr nur noch Theaterbesucher mit gültiger Eintrittskarte das Restaurant erreichen. Eigens für sie gibt es ein spezielles Abendbuffet, für das allerdings Reservierungen empfohlen werden. Das gilt auch für die neueste heiße Attraktion im Open-Air-Séparée, das im Vorjahr in einen etwas abgelegenen Turm-Rest im Vorwerk des Schlosses eingerichtet wurde: Dort gibt es jetzt einen Tischgrill, auf dem man sich die Speisen selbst brutzeln kann. Bürgermeister Josef Heyes höchstpersönlich hat ihn kürzlich eingeweiht.

Heiß war es die letzten Tage, und so manche Idee der Abkühlung wurde geboren. Ein Planschbecken, um die Füße einzutauchen, ist eine der Ideen. Und eine Zahnärztin an der Vorster Straße in St. Tönis hatte einen solchen Pool für ihre Patientinnen und Patienten aufgebaut, um eventuelle Wartezeiten angenehmer zu gestalten. Drei Klappliegestühle drumherum und der Zahnarztbesuch wurde angenehmer — trotz der Hitze. Auch Cocktails gab es auf Wunsch — alkoholfrei natürlich. Richtig nett findet das der Stadtflüsterer.

Mitarbeiter von Cisco Deutschland haben im Rahmen der deutschlandweiten Aktion „time to give back“ den Pinsel kreisen lassen: Die Räumlichkeiten der Willicher Tafel auf den Fellerhöfen wurden gestrichen und das benötigte Material finanziert. Im Rahmen dieser Aktion unterstützen Cisco-Mitarbeiter — rund 800 hat der US-IT-Konzern in Deutschland — gemeinnützige Projekte. Die ehrenamtlichen Helfer der Willicher Tafel freuen sich, in frisch renovierten Räumen arbeiten zu können.

Das war wohl so eine Art Rekord: etwa dreieinhalb Stunden dauerte die öffentliche Sitzung des Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschusses vor einigen Tagen in Tönisvorst. Die Sitzung begann mit einer zwölfminütigen Verspätung. Einige der Ausschussmitglieder hatten erst einmal die eventuell neu umgestalteten Spielplätze in Vorst besichtigt. Verärgert über diesen Außentermin in der Woche war Jürgen Cox (Grüne): „Macht so etwas samstags, denn viele von uns sind berufstätig, können so früh nicht.“

So geht Recherche. Oder auch nicht. Da schicken Bündnis 90/Die Grünen in Willich eine Pressemitteilung in die Redaktion. Es geht um ihre Anfrage zu einer Immobilie der Gottfried-Kricker-Stiftung an der Jakob-Krebs-Straße 53 in Anrath. Die Grünen wollen von der Stadtverwaltung wissen, welche Mieterträge es seit der Übernahme durch die Stiftung gegeben habe. Und wie sich das Objekt für die Stiftung rentiert und mit welcher weiteren Entwicklung die Verwaltung rechnet. Außerdem soll beantwortet werden, wie mit Leerstand umgegangen wird. Die Anfrage, teilen die Grünen mit, erfolge auf Anregung von Merlin Praetor — und die Medien sollen darüber berichten. Der Redakteur hakt nach und schreibt an Sina Klingen, Fraktionsgeschäftsführerin, ob er dazu noch einige Erläuterungen bekommen könne: „Ich verstehe nämlich schlichtweg nicht, wo hier der „Knackpunkt“ ist.“ Die Antwort blieb nicht lange aus. Oder doch? Sina Klingen schrieb: „Bei unserer Anfrage geht es allein um interne Informationsbeschaffung. So leid es mir auch tut, kann ich Ihnen aufgrund der Rechtsform und da die Geschäftstätigkeit der Stiftung nicht öffentlich ist, keine weiteren Hintergründe mitteilen.“ Soso. Aha. Na denn.

Sicher, in Tönisvorst gibt es drängendere Probleme als die nächste Apfelmonarchie. Aber es wäre doch schade, wenn die Institution „Apfelkönigin“, die so fulminant mit Annica I. gestartet war und mit Sonja I. fortgeführt wurde, im dritten Kürungs-Anlauf scheitern würde. Daher noch einmal der Hinweis darauf, dass die Apfelstadt eine neue Apfelkönigin sucht. Sie soll eine Menge über die Äpfel und ihren Anbau wissen und Lust darauf haben, die Stadt zu repräsentieren. Noch aber liegt Wirtschaftsförderer Markus Hergett keine einzige Bewerbung vor. Und so flüstern wir gerne noch einmal laut und deutlich, dass Bewerberinnen gesucht werden. Informationen gibt es auf der Homepage der Stadt. Bis der erste Apfel in der Huverheide geerntet ist, sollte doch eine Kandidatin feststehen. Aber Königinnen wachsen eben nicht auf Bäumen. Auch nicht auf den schönsten Apfelbäumen.