Firmen brauchen schnelles Internet
In Gewerbegebieten gibt es Mängel in der Versorgung.
Kreis Viersen. Zwei Drittel der Unternehmen im Kreis Viersen sind dringend auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen. Das haben Untersuchungen für den Masterplan ergeben, der derzeit von der Unternehmensberatung Prognos AG erarbeitet wird.
„Unser Problem ist aber, dass die tatsächliche Versorgung deutlich hinter dem Bedarf zurückbleibt“, sagt Andreas Böhm, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Kreis Viersen. Der beschäftigte sich jetzt mit dem Stand der örtlichen Breitbandversorgung und mit Möglichkeiten, die Situation zu verbessern.
„Die Breitbandversorgung im Kreis Viersen ist sehr unterschiedlich“, erläuterte Tanja Neumann von der IHK. „In einigen Randbereichen ist die Internetversorgung immer noch schlecht. Und das kann sich negativ aufs Geschäft auswirken.“ So könnten Verbindungsprobleme den Service der Betriebe einschränken, Auftragsannahmen verzögern oder gar verhindern, Abläufe stören und dadurch zu höheren Aufwendungen führen.
„Benachteiligt sind vor allem Industriegebiete, weil sich dort der Ausbau für Netzanbieter nicht so lohnt wie in Ballungsgebieten, in denen der Umsatz höher ist“, so Neumann. Sie bot den Unternehmen die Organisation eines Nachbarschaftstreffens in Gewerbegebieten zum Thema Breitband an.
Gregor Theißen von der Deutschen Telekom gab den Unternehmern Recht: „Der Hunger nach Bandbreite wird immer größer, und wir müssen dafür sorgen, dass er gestillt wird. Vor allem in den Gewerbegebieten gibt es Nachbesserungsbedarf“, sagte der Experte.
Zwar verfügen derzeit 99 Prozent der Telekom-Kunden im Kreis Viersen über einen DSL-Anschluss, eine schnelle Verbindung zwischen 6 bis 50 Mbit/s steht allerdings nur knapp 60 Prozent zur Verfügung. Laut Planungen der Telekom soll die Bandbreite von 50 Mbit/s bis 2018 allen Kunden bundesweit zur Verfügung stehen.
Theißen gab aber zu bedenken: Die Verlegung eines Kilometers Glasfaserkabel kostet 65 000 Euro. Deshalb werde die Glasfasertechnik um andere Technik ergänzt. „Wir werden jetzt auf die Kommunen zugehen“, erklärte Theißen, merkte aber an: „Es wird auch weiterhin Ortschaften und Gewerbegebiete geben, die von der Telekom nicht wirtschaftlich zu versorgen sind.“
Förderprogramme könnten das Finanzierungsproblem entschärfen. „Es besteht die Möglichkeit, ein Projekt zur Beantragung von Fördermitteln zu erarbeiten, das alle Gewerbegebiete im Kreis Viersen berücksichtigt. Ich kann ihnen nur dringend empfehlen, so etwas anzugehen“, sagte Theißen in Richtung Wirtschaftsförderer. Die Koordination könnte die Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen übernehmen.