Galgenvenn: Parksituation soll verbessert werden

Vertreter von Kreis Viersen, Stadt Nettetal und Naturpark trafen sich zu Beratungen.

Foto: Busch

Nettetal. Sonnenschein, milde Wintertemperaturen — gerade am Wochenende zieht es viele Spaziergänger zum Kaldenkirchener Grenzwald. Erst recht, seitdem der Wanderweg Galgenvenn als Premiumwanderweg in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden ist. Im Oktober 2016 wurde die 11,2 Kilometer lange Strecke, die auf deutscher und niederländischer Seite verläuft, zur zweitschönsten Wanderroute gewählt. Seitdem gibt es einen Ansturm — und Probleme. Denn die meisten Besucher fahren mit dem Auto dorthin. Doch die Parkplatzkapazitäten reichen längst nicht aus.

Auch der Viersener Udo Kamps, der gern wandert, hat den Premiumwanderweg erstmals von seiner Liste gestrichen. „Es ist einfach zu überlaufen. Und ohne Auto kann ich nicht dorthin kommen“, so seine Einschätzung.

Kamps hat im Oktober 2016 selbst Probleme mit dem Parken gehabt. Er hatte seinen Wagen an der Knorrstraße, am Parkplatz zur Gaststätte Galgenvenn, abgestellt, machte mit seiner Frau einen Spaziergang — und fand danach an der Windschutzscheibe ein Knöllchen vor. Erteilt wurde es ihm von einer Mitarbeiterin der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Viersen— wegen Parkens im Landschaftsschutzgebiet.

„Dabei stand Aussage gegen Aussage“, erinnert sich der Viersener. So soll ein Schild auf das Landschaftsgebiet und das damit geltende Parkverbot hingewiesen haben — Kamps konnte aber durch einen Film vom Tag seines Besuchers nachweisen, dass zu diesem Zeitpunkt kein Hinweisschild vorhanden war. Deshalb wurde ihm das Verwarngeld erstattet.

Die Rechtslage ist dabei eindeutig: Demnach dürfen Autos innerhalb eines Schutzgebietes nicht abseits der Wege angestellt werden. Zu erkennen sind diese Flächen an einem dreieckigen Schild, auf dem auf grünem Grund ein Adler kreist.

Sowohl im Nettetealer Stadtrat als auch von verärgerten Wanderern wurden seitdem immer wieder Forderungen erhoben, dass das Parkproblem gelöst werden müsse. Doch das ist durchaus eine Herausforderung. Denn beim Thema Premiumwanderweg müssen unterschiedliche Interessen miteinander vereinbart werden. Zum einen sind es die Belange von Fauna und Flora im Naturpark Schwalm-Nette, zum anderen die Interessen der Nutzer wie Wanderer, Hundebesitzer oder Radfahrer. „Wir arbeiten an einer Lösung des Problems — im Rahmen der Möglichkeiten“, erklärt Kreis-Sprecher Markus Wöhrl. Dazu hätten einige Gespräche mit Vertretern von Kreis, Stadt und Naturpark stattgefunden.

Dass noch vor dem Frühjahr eine Lösung gefunden werden soll, unterstreicht auch Rathaussprecher Jan van der Velden: „Wir arbeiten daran.“ Sein Hinweis für Wanderer: „Der Wanderweg Galgenvenn ist ein Rundweg. Man muss nicht am Parkplatz Galgenvenn starten, sondern kann dies an unterschiedlichen Stellen tun.“ Dafür würden sich etwa die beiden Parkplätze bei Brüggen-Heidhausen in Richtung „Weißer Stein“ anbieten. Von dort ist laut Auskunft des Naturparks ein Zubringer-Weg zum Premiumwanderweg ausgeschildert.