Kreis plant Teilnahme am „Stadtradeln“
21 Tage lang soll aufs Auto verzichtet werden. Über die Aktion wurde im Ausschuss beraten.
Kreis Viersen. Im Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt Viersen haben jetzt die Fraktionen einstimmig beschlossen, das Veranstaltungsportfolio um das Thema Stadtradeln zu erweitern. Darauf scheint Felix Schütte, Klimaschutzmanager des Kreises Viersen, nur gewartet zu haben: Gestern traf er sich mit dem Technischen Dezernenten Andreas Budde, um den Fortgang des Projektes zu planen. „So, wie es zurzeit aussieht, werden alle Städte und Gemeinden im Kreis Viersen teilnehmen“, sagte Gabriele Gotzen aus der Kreis-Pressestelle. Schütte und Budde würden nun erst mal intern besprechen, wie es weiter geht — auch wegen der Finanzierung. Dabei können sie auf Erfahrungswerte der Stadt Willich zurückgreifen, die sich seit 2015 an der Kampagne beteiligt.
Das Stadtradeln ist eine 2008 gestartete bundesweite Aktion des Städtenetzwerkes Klima-Bündnis, zu der sich Kommunen ab Ende Februar anmelden können. Die Idee: 21 Tage lang sollen die Menschen in den Gemeinden und Städten ihr Auto so oft wie möglich, am besten dauerhaft, stehen lassen und aufs Rad umsteigen. Die Mitarbeiter der Kommunalverwaltung übernehmen dabei eine Vorbildfunktion. An die Kampagne ist ein Wettbewerb geknüpft, in dem die besten Teilnehmer und Kommunen ermittelt werden. Dafür werden die gefahrenen Kilometer der Radler online erfasst.
Das Stadtradeln solle zum Klimaschutz und der Förderung des Radverkehrs beitragen, erläutert Beatrice Kamper, Technische Beigeordnete der Stadt Viersen. „Aufgrund der bisher geleisteten qualitativen Vorarbeit seitens des Citymanagements der Stadt Viersen neigt der Klimamanager des Kreises dazu, sich dem Viersener Terminvorschlag für den Aktionszeitraum anzuschließen“, sagt sie. Demnach würde das Projekt kreisweit vom 10. bis 30. Juni durchgeführt werden. Der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Kreis Viersen, Andreas Domanski, begrüßt, dass ein Termin für die Teilnehmer gewählt wird. „Das hat eine bessere Durchschlagskraft, weil die Werbefläche größer ist“, sagt er. Mit dem Stadtradeln solle eine Zielgruppe erreicht werden, die auch kurze Strecken unter fünf Kilometer Länge bevorzugt mit dem Auto zurücklegt.
Die Aktion solle bewusst machen, „dass man viele Strecken locker auch mit dem Rad bewältigen kann“. Der ADFC sei Kooperationspartner der Kampagne, deshalb werde er sich im Kreis Viersen beteiligen. Möglich seien zum Beispiel begleitete Radtouren. Die Stadt Viersen möchte das Stadtradeln an Veranstaltungen wie den Niederrheinischen Radwandertag und Viersen blüht koppeln. „Während des Veranstaltungszeitraums von ,Viersen blüht’ ist geplant, geführte Fahrradrouten und Rundgänge zu den bepflanzten Figurinen anzubieten“, sagt Kamper. Auch prominente Viersener, der Einzelhandel, kulturelle Einrichtungen und Sportvereine sollen eingebunden werden. Außerdem nimmt die Verwaltung das Stadtradeln zum Anlass, den 2016 eröffneten Dülkener Alleenradweg offiziell zu beschildern.