Gewerbesteuer: Dickes Minus für viele Städte
Um bis zu 32 Prozent gehen die Einnahmen zurück.
Kreis Viersen. Alarm bei den meisten Kämmerern im Kreisgebiet: Die Gewerbesteuer hat sich im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem Vorjahr katastrophal entwickelt. Nach einer Statistik des Landes gingen die Einnahmen um bis zu 32 Prozent (Niederkrüchten) im Kreis Viersen zurück. Die Stadt Viersen verzeichnet danach ein Minus von 2,9 Millionen Euro, Willich verliert 2,7 Millionen Euro, und Kempen 2,3 Millionen Euro.
Positiver Ausreißer dieser Statistik ist Tönisvorst: Die Stadt verzeichnet demnach ein Plus von 1,6 Millionen Euro (46,3 Prozent). Nach dieser Statistik des Landes verzeichnet auch Grefrath ein leichtes Plus; doch die Gemeinde sagt, dass die Gewerbesteuer plötzlich eingebrochen sei und man ein Minus von zwei Millionen Euro erwarte — 44 Prozent weniger als geplant. Wie es dazu kommen konnte, ist der Gemeindespitze im Rathaus derzeit unerklärlich. Kämmerer Wolfgang Rive hat als erste Maßnahme eine Haushaltssperre verhängt.
Anders in Willich. Dort gibt sich Kämmerer Willy Kerbusch trotz der vom Land prognostizierten Einnahmeverluste gelassen. „Von den für das Jahr 2013 geplanten 33 Millionen Euro haben wir bereits 29 eingenommen“, sagt Kämmerer Kerbusch.
Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Städte und Gemeinden. Sie macht fast die Hälfte aller Einnahmen der Kommunen aus. Die Gewerbesteuereinnahmen im ersten Halbjahr 2013 aus dem Kreis im Einzelnen (in Millionen Euro):
Viersen 16,372 (-15,1%)
Willich 11,398 (-19,6%)
Kempen 10,628 (-18%)
Nettetal 7,660 (-11,5%)
Tönisvorst 5,268 (+46,3%)
Grefrath 1,605 (+1,4%)
Brüggen 3,008 (-2,3%)
Schwalmtal 1,866 (-26,4%)
N’krüchten 1,481 (-32,2%)