Gewinn der Volksbank bleibt konstant
Die Volksbank Viersen ist mit ihrer Bilanz für 2017 zufrieden. Die Dividende an die Genossenschaftsmitglieder beträgt sechs Prozent.
Viersen. Die Bedürfnisse der Kunden wandeln sich — das führt auch zu Veränderungen bei der Volksbank Viersen. Das Kreditinstitut will dieses Jahr digitaler werden, ohne sein klassisches Filialgeschäft zu vernachlässigen. Seit wenigen Tagen können die Kunden per Whatsapp mit den Bank-Mitarbeitern kommunizieren, auch bei Facebook ist das Geld-Haus aktiv, Video-Chats sind in Vorbereitung. „Digitalisierung ist unser Top-Thema 2018“, sagte Vorstandssprecher Michael Willemse gestern bei der Vorstellung der Bilanz für das Jahr 2017.
Die sieht, trotz Niedrigzinsphase, gut aus. Die vergebenen Kredite kletterten gegenüber 2016 um 5,9 Prozent auf knapp 484 Millionen Euro. Hinzu kommt ein vermitteltes Kreditvolumen von 307 Millionen Euro (plus 0,1 Prozent). Damit betreut die Volksbank Viersen unterm Strich ein Kundenvolumen von 791 Millionen Euro.
Die Kundeneinlagen kletterten um 4,7 Prozent auf knapp 622 Millionen Euro — mit deutlichen Verschiebungen zugunsten von Tagesgeld- und Girokonten. Längerfristige Schuldverschreibungen gingen binnen Jahresfrist um knapp zwölf Prozent zurück. Gemeinsam mit dem Verbundgeschäft betreute die Volksbank Viersen im vergangenen Jahr insgesamt 452 Millionen Euro Kundeneinlagen, 14 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dass die Zinsen niedrig sind, macht sich auch in der Gewinn- und Verlustrechnung der Volksbank Viersen bemerkbar. Obwohl das Kreditvolumen deutlich stieg, verdiente die Bank nur knapp 21,9 Millionen Euro an Zinsen — im Jahr 2016 waren es noch knapp 22,7 Millionen Euro. Dass der Rohertrag dennoch stieg, verdankt die Volksbank nicht zuletzt den um mehr als eine Million Euro gestiegenen Provisionen, beispielsweise aus dem Wertpapiergeschäft aber auch bei den Gebühren für den Zahlungsverkehr. Am Ende steht ein Bilanzgewinn nach Steuern von rund 1,5 Millionen Euro — das ist nahezu so viel wie im vergangenen Jahr.
Was Jürgen Cleven, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Viersen, besonders freut: Das Betriebsergebnis seines Hauses liegt gut 41 Prozent über dem Verbandsdurchschnitt. „Wir werden der Vertreterversammlung eine Dividende von sechs Prozent vorschlagen.“ Das ist, trotz eines schwierigeren Marktumfelds, genau so viel wie im vergangenen Jahr. Das dürften die rund 10 500 Genossen, die Anteile an der Volksbank Viersen halten, gerne hören.
Mehr als zwei Millionen Euro will die Volksbank in diesem Jahr in die Modernisierung ihrer Hauptstelle und die technische Umrüstung ihrer Filialen stecken. „Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Zahl der Kunden, die Geld am Schalter ziehen, um die Hälfte reduziert“, berichtete Willemse. Der große Schalterbereich in der Hauptstelle soll zu einer Art Beratungs-Lounge werden.
Die Volksbank setzt daneben den Ausbau der Selbstbedienungsbereiche fort. Nachdem im vergangenen Jahr die Geschäftsstellen Gereonstraße, Amern und Waldniel zu bargeldlosen Filialen umgewandelt wurden — Bargeld gibt es am Automaten; die Mitarbeiter geben Hilfestellung —, wurde im Januar Niederkrüchten umgestellt. Die Filiale in Süchteln wird ebenfalls bargeldlos.