Oedter Kirche 130 Stufen bis zur Vitusglocke
Durch das Oedter Gotteshaus gibt es regelmäßig Führungen des Heimatvereins.
Oedt. Knapp 130 Treppenstufen geht es in St. Vitus hin-auf, dann haben die Besucher ihr Ziel erreicht: den Glockenturm. Fünf Glocken kommen dort zum Einsatz; besonders die Vitusglocke hat eine lange Geschichte. „Mehr als 500 Jahre ist es her, dass sie gegossen wurde“, berichtete Karl Willmen vom Heimatverein. „In all den Jahren hat sie mehrere Kriege und andere Widrigkeiten überstanden — und ist noch immer in einem hervorragenden Zustand.“
Immer wieder gibt es Führungen durch die Kirche mit einer Besichtigung des Glockenstuhls. Wer mitmacht, erhält von Willmen umfassende Einblicke in das historische Gebäude. Anhand alter Fotoaufnahmen erläuterte er die Geschichte der Kirche, die mit dem Bau 1170 begann. Vor einigen Jahrzehnten war es im Innern stets sehr dunkel, erinnerten sich ältere Oedter oft, so Karl Willmen.
Das sollte sich in den 1960er Jahren ändern: Aufwendige Umgestaltungen veränderten das Bild der Inneneinrichtung. Die Wände wurden weiß gestrichen, der Marienaltar abgebrochen und alte Fliesen im Altarbereich durch Marmorfliesen ersetzt. Historische Elemente wie Taufbecken, über hundert Jahre alte Messgewänder und — auf Drängen des Kolping-Verbandes — der Josefsaltar sind aber geblieben.
Sofort ins Auge fällt auch die aufwendige Gestaltung der Kirchenfenster, wobei eine Seite laut Willmen das „Himmlische und Geistliche“ darstellt; die andere das Brauchtum und das Leben. „Beide spiegeln die Vielseitigkeit und Andersartigkeit der Kirche sehr gut wider“, so der Vorsitzende des Heimatvereins.