Allergie-Saison beginnt Apotheker im Kreis Viersen raten Allergikern zur Vorbereitung

Kreis Viersen · Die nun milder werdenden Temperaturen sorgen dafür, dass erste Bäume und Büsche Blüten ausbilden.

Mit der Sonne kommen die Blüten und damit Heuschnupfen. Apotheker raten, sich vorzubereiten.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

. (svs) Husten, Niesen, tränende Augen und verstopfte Nase, manchmal auch Abgeschlagenheit und generelles Unwohlsein: Heuschnupfen ist im Normalfall nicht bedrohlich, aber für Betroffene mehr als lästig. Die Winterzeit des freien Atmens neigt sich mit den aktuell steigenden Temperaturen dem Ende zu. Erste Pflanzen bilden Blüten aus. Für die Apotheker im Kreis Viersen ein Grund, Patienten zur Vorbereitung aufzurufen. „Beispielsweise bei Adrenalin-Pens kann es zu Stoßzeiten, wenn im Frühjahr viele Patienten einen benötigen, Lieferengpässe geben. Speziell in der aktuellen Situation der bekannten Lieferengpässe sind sie teilweise schwer zu bekommen“, warnt Nicole Glowig-Nellessen, Sprecherin der Apotheken im Kreis Viersen, beispielsweise.

Benötigt werden sie im Falle anapyhlaktischen Schocks. Ein solcher könne insbesondere bei Insektengift-Allergikern nach einem Stich auftreten. Dadurch könne es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Wer zu sehr heftigen allergischen Reaktionen nach Insektenstichen neige, solle das mit seinem Arzt besprechen. Dieser kann einen Adrenalin-Pen verschreiben, den der Patient in Notfallsituationen selbst anwendet. „Das Adrenalin wirkt sofort und kann im Ernstfall Leben retten. Nach der Injektion erweitert es in erster Linie die Bronchien und verengt die Blutgefäße, wodurch sich der Kreislauf stabilisiert“, erläutert Glowig-Nellessen.

Für die normalen Heuschnupfensymptome gebe es zunächst Nasensprays und Augentropfen. „Die wirken da, wo die Symptome auftreten. Die antiallergenen Sprays können, anders als normale abschwellende Nasensprays, die die Schleimhäute schädigen, auch dauerhaft angewendet werden“, sagt die Expertin. In schlimmeren Fällen, wenn diese Mittel nicht wirken, seien Antihistaminika als Tabletten angezeigt. „Diese blockieren die Ausschüttung körpereigener Histamine, die bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet werden. Allerdings sind die möglichen Nebenwirkungen Müdigkeit und eine Einschränkung des Reaktionsvermögens. Das sollten insbesondere Autofahrer bedenken“, sagt die Sprecherin.

Wichtig: Die genannten Mittel außer dem Adrenalin-Pen seien aktuell nicht auf der Liste der nicht lieferbaren Medikamente zu finden. „Die umfasst in meiner Apotheke in Dülken mittlerweile über 500 Präparate, diese sind aber nicht darunter“, sagt die Apothekerin. Für Allergiker hat sie noch zwei ganz wirkstofffreie Tipps: „Ich empfehle vor allem, vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen. Wichtig: Auch die des Partners. Und eine Nasendusche, die Pollen und damit Antigene aus der Nase spült, wirkt auch Wunder“, rät sie. Damit könne die Heuschnupfensaison dann kommen.

(svs)