Alles in der Schwebe — geplant wird trotzdem
Die Suche nach einem Heim für „Älter werden“ und „Mum“ hat zurzeit keinen Erfolg. Damit scheint sich nicht jeder abfinden zu wollen . . .
Grefrath. Die Politik macht Druck beim Mehrgenerationen-Haus — aber so recht geht es im Moment nicht voran. Und das hat seine guten Gründe . . .
In vertraulicher Atmosphäre wollte Sozialamtsleiter Volkmar Josten mit dem katholischen Pfarrer Johannes Quadflieg und Vertretern des Kirchenvorstands ausloten, welche Möglichkeiten das Pfarrheim an der Lobbericher Straße bieten könnte. Das war Hans-Joachim Monhof gar nicht recht. Deshalb pochte der SPD-Fraktions-Chef in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates darauf, dass auch Politiker mit am Tisch sitzen sollen.
Doch den Gang der Dinge beschleunigen konnte die vergrößerte Runde nicht. Weil warten im Moment die Devise ist. Und zwar warten auf „Kim“. Dies ist die Abkürzung für „Kirchliches Immobilien Management“. Im Auftrag des Aachener Bistums untersucht die St. Josef-Stiftung aus Bamberg in diesen Wochen und Monaten alle Immobilien der Kirche. Dabei geht es um Zustand und Sanierungsbedarf für jedes einzelne Gebäude, wie die WZ am Mittwoch der vergangenen Woche exklusiv berichtet hatte. Und nur für Immobilien mit „Kim-Plakette“ gibt es in Zukunft Geld vom Bistum. „Das hat zur Folge, dass die Pfarren auf rund 40 Prozent ihrer jetzigen Immobilien verzichten müssen, wenn sie sich nicht selbst tragen“, sagte Quadflieg im Gespräch mit der WZ.
Wie das Jugendheim der Laurentius-Pfarre an der Lobbericher Straße bewertet wird, kann im Moment aber keiner sagen — die Experten der St. Josef-Stiftung waren noch nicht in Grefrath. Deshalb ist auch nicht klar, ob das Gebäude überhaupt zum Verkauf steht.
Geplant werden soll jetzt trotzdem — um die Politiker zu beruhigen, wie spitzfindige Zeitgenossen hinter vorgehaltener Hand lästern. Wie Volkmar Josten der WZ auf Anfrage bestätigte, werden mit der Architektin der Kirche Pläne für den Umbau und die Erweiterung des Pfarrheims zum Mehrgenerationen-Haus entwickelt.
Doch völlig umsonst war das Treffen von Kirche, Politik und Gemeindeverwaltung wohl nicht. Für den Verein „Mutter und mehr“ konnten zwei Lösungen gefunden werden. Wenn „Mum“ den nächsten Winter nicht im Pavillon im Grefrather Schulzentrum verbringen will, bietet die Pfarre die Nutzung des Laurentius-Hauses oder des Pfarrheims an. So lange bis klar ist, wo Grefraths erstes Mehrgenerationen-Haus (ent)stehen wird . . .